WLAN

Generell:

Hier ist einer der großen Unterschiede beider Modelle, wie man auch schön durch den dicken roten Stempel auf dem Karton mitgeteilt bekommt, denn die neue Fritz!Box 7490 bietet WLAN nach dem neuen AC Standard und liefert so, zumindest theoretisch, bis zu 1300 MBit/s über Funk aus. Aber erstmal ein Blick auf die Grundfunktionen, die sind nämlich gleich geblieben. Beide Modelle haben ein Dualband WLAN und können auf 2,4 GHz und 5 GHz gleichzeitig funken. 802.11 a/b/g WLAN werden auch von beiden in den gleichen Geschwindigkeiten bereitgestellt, allerdings wird dies aufgrund der doch sehr langsamen Übertragungsraten keinen mehr wirklich bewegen.

Während die 7390 auf beiden Funknetzen maximal ein N WLAN Netz aufbaut und es so auf bis zu 300 Mbit/s schafft (theoretisch), kann die 7490 ein 2,4 GHz N WLAN mit bis zu 450 Mbit/s und zeitgleich auch ein 5 GHz AC WLAN Netz aufbauen oder ebenfalls, falls nötig, auf beiden Netzen nach N Standard arbeiten. Je nachdem wie eure Netzwerkstruktur aussieht oder welche Endgeräte ihr besitzt, kann man auch eines der beiden abschalten. Das ist z.B. sinnvoll, wenn keines der genutzten Geräte 5 GHz beherrscht und spart nebenbei noch etwas Strom.

AVM Fritz!Box 7490 AC WLAN | Fritz! OS

Verschlüsselt werden sollte das Ganze per WPA2, welches auf einer AES Verschlüsselung basiert und die sicherste Methode darstellt. Natürlich wird dieser Modus auch von beiden Modellen geboten, wenn man allerdings ein offenes WLAN erstellen möchte, lässt sich das natürlich auch ganz einfach über die Weboberfläche einstellen. Ebenso wie eine Verschlüsselung nach WEP oder WPA. Es ist sogar eine gleichzeitige Kombination von WPA und WPA2 möglich.

Geschwindigkeit:

Zum Testen der WLAN Übertragungsraten haben wir einen normalen Computer per Gigabit Lan mit der jeweiligen Fritz!Box verbunden und unseren ASUS Laptop per WLAN einwählen lassen (unter 1 m Entfernung zum Router). Der Laptop hat die von AVM empfohlene Intel 7260 AC Netzwerkkarte verbaut und beide Systeme hatten eine SSD verbaut, die als Ziel für ein 10 GB Testfile genutzt wurde. So haben wir Lese- und Schreibtests in den verschiedenen Frequenzen und nach den verschiedenen Standards durchgeführt. Mit 1300 Mbit/s konnten wir uns leider nicht verbinden, da man hierzu ein Gerät mit 3×3 WLAN AC benötigt, es werden hier also 3 Datenströme parallel gesendet. Die Intel 7260 bietet hier nur 2 Datenströme an, sodass die maximale Verbindungsrate auf 866 Mbit/s herabgesetzt wurde. Dieser Wert ist trotzdem nur theoretisch zu sehen und wurde nie erreicht. Wir konnten uns in keinem Fall mit dem 450 Mbit/s N Stream über das 2,4GHz Netz verbinden, egal ob mit dem Laptop und dessen Intel 7260 oder per AVM Fritz! Wlan N Stick und auch per Smartphone nicht. Es lag immer nur die 300 Mbit/s Klasse an, trotzdem hat die 7490 einen höheren Durchsatz erreichen können. Unsere WLAN Klienten haben immer nur maximal eine 2×2 Verbindung hergestellt, da sie einfach keine dritte Antenne zur Verfügung hatten, deshalb das Fehlen der letzten 150 Mbit/s.

All diese hunderten von Mbit/s sind immer nur Bruttodatenraten, die euch als Verbindung angezeigt werden, was aber tatsächlich dabei rum kommt seht ihr hier ebenfalls in Mbit/s:

Im Anschluss haben wir den gleichen Test mit zwei Laptops (jeweils eine Intel 7260 AC Karte verbaut) durchgeführt und man kann sehr schön die Skalierung der Datenströme erkennen. Die Fritz!Box stellt maximal drei bereit, wobei sich der zuerst verbundenen Client die maximalen zwei schnappt, die die Intel Karte verarbeiten kann. Der zweite Laptop bekommt seine Informationen also nur noch über einen Datenstrom und nur eine Antenne und siehe da, die Übertragungsrate hat sich genau halbiert und beträgt 100 Mbit/s. Dabei war es in diesem Test egal ob wir die Testdatei gelesen oder geschrieben haben, die Datenrate blieb unverändert.

Die Fritz!Box 7490 stattet das Heimnetz also nicht nur mit dem neuen AC WLAN aus, sondern verbessert auch die Leistungsfähigkeit auf dem N Bereich.

Reichweite:

Den Reichweitentest haben wir auf dem 5 GHz Band durchgeführt und anstatt auf einer freien Fläche zu testen, haben wir innerhalb eines Hauses, unter realen Bedingungen quasi, geprüft wie weit man sich vom Router entfernen kann bis die Verbindung komplett abbricht. Es war dabei jeweils nur ein Router aktiv und auch keiner der Nachbarn sendete auf diesem Frequenzband. Nachdem ein Router getestet wurde, haben wir die zweite Fritz!Box an exakt der selben Stelle platziert. Heraus kamen folgende Indoor Reichweiten, wobei die Router durch zwei Wände hindurch senden mussten:

Wir haben bewusst auf eine Messung im 2,4 GHz Band verzichtet, da doch viele Störeinflüsse durch Nachbarnetze hinzukommen würden.

DECT

Über diesen Funkstandard können Telefone, aber auch Smarthome Geräte (wie z.B. das EUROtronic Comet DECT Heizkörperthermostat) mit der Fritz!Box verbunden werden. Der Router stellt dabei die Basisstation und erspart euch lästiges verlegen von Kabeln durch eure Wohnung zum Festnetztelefon. Solange das Telefon die DECT Funktion unterstützt, braucht es selber nur noch eine Ladestation, der komplette Datenverkehr wird per Funk über die Fritz!Box abgehandelt. Die Reichweite ist dabei sogar größer als z.B. WLAN sie erreich könnte und dabei noch stromsparender. In diesem Punkt nehmen sich aber beide Modelle nichts, denn sie bieten beide Support für bis zu 6 Schnurlostelefone und können auch als DECT Repeater dienen. Die Sprachübertragung ist übrigens ab Werk schon verschlüsselt. Aus AVM´s Produktlineup gibt es auch passende DECT Telefone.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung/Unboxing/Lieferumfang
2. Äußeres/Internet
3. WLAN/DECT
4. Fritz!OS/Weitere USB Geräte
5. Noch mehr nützliche Features
6. Fazit