Fritz!OS
Das Fritz!OS, also die Weboberfläche die man über den Browser aufruft (einfach „fritz.box“ in die Adresszeile eintippen), hat kürzlich ein komplett neues Design spendiert bekommen. Die 7490 Modelle werden damit schon standardmäßig ausgeliefert, bei der 7390 ist eine Firmware Aktualisierung nötig. Zum Testzeitpunkt war das OS für die 7390 allerdings noch nicht in finaler Version erhältlich, die hier gezeigten Screenshots und Tests wurden mit einer aktuellen Labor Version erstellt, die quasi eine BETA darstellen.
Das neue Design wirkt deutlich moderner und vor allem passt es sich jetzt an die Größe des Browserfensters an, bietet so auch Breitbild Support und hat auch ein „Mobiles-Design“ für Smartphones. Hier als Beispiel die Startseite:
ALT
NEU
Durch den Wegfall des gelblichen Hintergrunds und die Ersetzung mit grau und weiteren Blautönen wirkt die Oberfläche deutlich klarer, aufgeräumter und auch zeitloser. Wie immer ist so etwas natürlich Geschmackssache, aber uns gefällt die neue Struktur sehr gut, zumal sie sich auch schneller bedienen lässt. Wenn einer der Hauptpunkte wie z.B. Heimnetz angeklickt wird öffnet sich sofort das Untermenü, ohne, so wie vorher, ein neuladen der kompletten Seite. Der Hintergrund, die Menüleiste und auch die Titelzeile bleiben jetzt immer bestehen. Gleiches gilt für die einzelnen Menüs, nur der rechte Teil der Seite aktualisiert sich und nicht mehr die komplette Seite. Einstellungen zu treffen ist so deutlich angenehmer ohne das ständige aufflackern des Bildschirms, weil man öfters die Menüs wechselt und jedes mal die Seite komplett neu generiert wird.
Da alle Modelle mit einem OS ausgeliefert werden, welches nach der gleichen Designrichtlinie entwickelt wurde, findet man diese Ansicht, wie oben dargestellt überall wieder. Zumindest in den neuen Routern oder in den Top-Varianten der Vorgängergenerationen. Wenn man also Glück hatte und sie den Sprung auf OS Version 6.50 auch miterleben dürften, findet man sich auch bei einem Upgrade sehr schnell zurecht.
So gibt es nur wenige Einstellungen, die die 7490 mehr besitzt als die 7390. Oft basiert dies aber nur auf abweichende Hardwarefeautres wie z.B. USB 3.0 & 2.0. Die 7490 hat in diesem Fall ein extra Menü zur Umschaltung der beiden USB Anschlüsse zwischen diesen beiden Standards.
Im Allgemeinen ist die 7490 aber etwas flotter unterwegs, bedeutet, dass der Seitenaufbau im Fritz!OS immer etwas schneller geht als bei der 7390. Die Navigation durch die Menüs ist so ein wenig flüssiger.
Fritz!NAS
Mit der Fritz!NAS Funktion kann in wenigen Schritten ein kleine Fileserver aufgesetzt werden. Hierzu wird einfach nur eine externe Festplatte per USB an den Router angeschlossen und im Fritz!OS über Heimnetz -> Speicher (NAS), ein Haken bei „Speicher (NAS) aktiv“ gesetzt. Anschließend kann auch ein Media Server aktiviert werden, sodass später über DLNA auch Musik, Bilder oder Filme an z.B. TV´s gestreamt werden können. In jedem Fall werden die Dateien einmal gescannt und ein Index erstellt, was bei jeder Veränderung des Datenbestandes wiederholt wird. Unsere Toshiba USB 3.0 500GB HDD haben wir dabei als Testobjekt genutzt und ein paar Kopiertestes gestartet. Jeweils lesen und schreiben eines 10GB Testfiles über die 7390 und die 7490. Der Computer war dabei jeweils per 1 Gbit/s Verbindung über Kabel gekoppelt. Die 7490 bietet noch die Möglichkeit intern die USB 3.0 Anschlüsse einzeln auf 2.0 downzugraden um Strom zu sparen. Anschließend haben wir die Festplatte noch einmal direkt an den PC angeschlossen und selbigen Test wiederholt, hier die Resultate:
7390 USB 2.0 | 7490 USB 3.0 | 7490 USB 2.0 | PC direkt USB 3.0 | PC direkt USB 2.0 | |
lesen | 3,7 MB/s | 11,5 MB/s | 11,7 MB/s | 98 MB/s | 33 MB/s |
schreiben | 3 MB/s | 7 MB/s | 7,3 MB/s | 89 MB/s | 28 MB/s |
Der per 7490 erstellte Fileserver erscheint automatisch als Netzwerklaufwerk, wenn man die Netzwerkumgebung öffnet. Bei der 7390 wurde des Feature aufgrund von Kompatibilitätsproblemen mit den neueren Fritz!OS Versionen entfernt. Hier müsst ihr auf dem Arbeitsplatz erstmal zu der Adresse //fritz.box navigieren, euch mit Nutzerdaten anmelden, die man zuvor im Router mit NAS Zugriff ausgestattet hat und könnt das Laufwerk dann händisch hinzufügen.
Man kann sich auch über FTP auf das NAS einwählen und später die Festplatte auch online verfügbar machen – eine kleine eigene Cloud quasi. AVM bietet dafür eine sehr schöne Weboberfläche an, in der man auch Basisfunktionen wie ausschneiden, kopieren und umbenennen findet, aber auch Freigaben erstellen kann.
Beide Fritz!Boxen können diese Features auch ohne angeschlossene HDD bereitstellen, da sie beide mit einem internen Speicher ausgestattet sind. Allerdings lassen sich mit 512 MB (7390) und 400 MB (7490) nicht sonderlich viel anfangen. Ein weiterer Weg Speicher hinzuzufügen ist das Verbinden mit Onlinespeicher, wie es 1&1 z.B. in den Internetverträgen anbietet, es kann aber auch zu jeglichem anderen Anbieter Verbindung aufgenommen werden. Hierzu ist allerdings trotzdem eine Festplatte oder ein Speicherstick, der direkt in der Fritz!Box steckt, nötig, da er als Zwischenspeicher dient. Bevor die Daten also in den Onlinespeicher hochgeladen werden, legen sie dort einen kleinen Zwischenstopp ein und werden ja nach verfügbarem Upload mehr oder weniger schnell im Hintergrund hochgeladen.
Die Geschwindigkeitsdrossel ist hier nicht das USB Interface, sondern in der Regel die CPUs der Router, die während unseres Kopiertests im lokalen Netzwerk konstant auf Volllast liefen. Das die 7490 hier mit USB 3.0 beworben wird ist also eher eine Marketingmasche. Klar besitzt die 7490 zwei USB 3.0 Anschlüsse, aber einen wirklichen Vorteil bringen diese nicht, da die Datenraten auch von USB 2.0 ohne Probleme bewältigt werden könnten und auch werden, wie man sieht, wenn man die 7490 auf USB 2.0 umstellt. Die 0,2 MB/s Mehrleistung bei USB 2.0 verbuchen wir dabei mal als Messabweichung. Es sei denn man braucht aus irgend einem Grund die bessere Spannungsversorgung (USB 2.0 500 mA, USB 3.0 900 mA).
Wegen dem USB 3.0 Support braucht also keineswegs geupgraded werden, das NAS Feature ist allerdings einen Blick wert und wird von beiden Routern geboten. Klar können keine Wunder erwartet werden, aber für ein direkt im Router verbautes NAS, was man quasi gratis ontop bekommt, ist es nicht schlecht. Wenn man 100 und mehr MB/s erreichen will muss man allerdings doch auf ein richtiges NAS wechseln.
Weitere USB Geräte
Neben den oben beschriebenen Festplatten und Speichersticks, können auch Drucker oder sogar Mobilfunkmodems angeschlossen werden. Über die Funktion USB Fernanschluss können Geräte, die an der Fritz!Box angeschlossen sind zum jeweiligen PC im Netzwerk durchgeschleift werden und werden am PC wie direkt angeschlossen behandelt. Gerade die Möglichkeit Mobilfunkmodems anzuschließen hat mich schon sehr begeistert, denn somit kann man einen Internetvertrag abschließen und am nächsten Tag sofort ins Internet gehen. Gerade nach einem Umzug ist das goldwert und funktioniert mit beiden Modellen wie versprochen. Falls man den Fernanschluss verwenden möchte braucht es allerdings noch ein kleines Tool auf eurem PC.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung/Unboxing/Lieferumfang
- Äußeres/Internet
- WLAN/DECT
- Fritz!OS/Weitere USB Geräte
- Noch mehr nützliche Features
- Fazit
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