Welches Modell ist die bessere Wahl?
Mit der DJI Mini 4 Pro und der DJI Mini 4K hat DJI zwei Drohnen im Mini-Format auf den Markt gebracht, die sich speziell an Einsteiger und Hobby-Piloten richten. Doch trotz der Gemeinsamkeiten gibt es entscheidende Unterschiede. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf beide Modelle, vergleichen Kameraqualität, Flugleistung, Hinderniserkennung und Preis-Leistungs-Verhältnis, um eine Kaufentscheidung zu erleichtern.
Lieferumfang
Wir haben beide Drohnen in der Fly More Combo gekauft. Bedeutet es sind drei Akkus inklusive Ladegerät dabei, welches auch gleichzeitig als Powerbank genutzt werden kann. Dazu kommen noch die Tragetasche und Ersatzteile (Propeller und Schrauben). Prinzipiell ist dies für beide Modelle identisch. Die Fly More Combo der Mini 4 Pro kommt aber auch mit der „großen“ RC2 Fernbedienung, die quasi ein Android Handy integriert hat und somit auf euer Smartphone zur Steuerung verzichten kann.

Äußerlichkeiten
Bevor wir ins technische absteigen, erstmal ein paar Impressionen der Drohnen und Fernbedienungen.
Obwohl beide in die C0 Klasse unter 250 g fallen, unterscheiden sie sich nicht nur in der Form sondern auch in der Größe. Die Mini 4 Pro besitzt einen größeren Rotordurchmesser und hat hierdurch einen etwas tieferes Betriebsgeräusch. Ebenso auffällig die vielen Sensoren gegenüber der Mini 4k.
Drohne







Die Akkuanzeige sowie der An-/Ausschalter sind bei der Mini 4 Pro auf der Oberseite, bei der Mini 4k auf der Unterseite zu finden. Eine Status LED findet sich bei der Mini 4k im hinteren Bereich. Diese ist als RGB LED ausgeführt und zeigt in grün, gelb und rot den Drohnen Status. Bei der Mini 4 Pro sind dies zwei LEDs an den jeweiligen hinteren Motoren.
Fernbedienung




Neben dem bereits erwähnten, integrierten Display wartet die RC2 mit zwei frei belegbaren Knöpfen auf der Unterseite sowie Rückseitig mit einem Drehrad und einem weiteren Knopf mehr auf – im Vergleich zur RC-N1C der Mini 4k. Die N1C hat dafür einen belegbaren Knopf am linken Steuerknüppel und den Wählknopf zwischen Foto und Video am rechten Knüppel. Bei beiden lassen sich die Steuerknüppel demontieren und für den Transport in kleine Buchten an der Fernbedienung stecken.
Zur Smartphone Integration an der N1C liegen dem Zubehör drei verschiedene Kabel bei, Micro USB, USB C und Lightning. Auf Apple Geräten befindet sich die dazugehörige DJI Fly App direkt im Appstore, bei Android Geräten muss diese von der DJI Website herunter geladen und manuell installiert werden. Updates auf Android also immer manuell.
Ladegeräte und Akkus




Technische Daten im Vergleich
Feature | DJI Mini 4 Pro | DJI Mini 4K |
Gewicht | < 249 g | < 249 g |
Kamera | 1/1.3″ CMOS, 48 MP | 1/2.3″ CMOS, 12 MP |
Fotoauflösung | 8064 × 6048 | 4.000 × 3.000 |
Videoauflösung | 4K/100fps | 4K/30fps |
Hinderniserkennung | Rundum-Sensoren | Nur Sensoren unten |
Flugzeit | ca. 34 min | ca. 31 min |
Max. Geschwindigkeit | 45 km/h (vorwärts) | 35 km/h (vorwärts) |
Steigrate | 18 km/h | 10 km/h |
Datenübertragung | 14 MB/s | 5 MB/s |
Reichweite | 2km und mehr | Bei 2 km bereits Bild Qualitätseinbußen |
Fernbedienung | DJI RC2 oder RC-N2 | RC-N1C |
Preis (Fly More Combo) | ca. 1000€ | ca. 430€ |
Kamera und Bildqualität
Die DJI Mini 4 Pro bietet eine deutlich verbesserte Kamera im Vergleich zur DJI Mini 4K. Dank des größeren 1/1.3″ CMOS-Sensors und 48 MP Auflösung sind die Bilder detailreicher und rauschärmer, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Zudem ermöglicht sie 4K-Videos mit bis zu 100 fps, was für flüssigere und lebendigere Aufnahmen sorgt.

Die DJI Mini 4K hingegen ist mit einem kleineren 1/2.3″ CMOS-Sensor und 12 MP Auflösung ausgestattet. Videos werden nur mit maximal 4K/30fps aufgenommen. Für Einsteiger ist die Qualität durchaus solide, aber für professionelle Aufnahmen fehlt es an Dynamikumfang und Detailtiefe. Urlaubsvideos sehen bei ausreichender Beleuchtung in jedem Fall sehr beeindruckend aus.

Besonderheiten der Mini 4 Pro:
- Kamera kann in Hochkant gedreht werden (ideal für Social Media Content).
- Mehr Foto- und Videoeinstellungen (Codec, Formate, Zoom, Kennzahlen).
- Quick Sync: Fotos und Videos lassen sich ohne den Aufbau der Fernbedienung direkt von der Drohne aufs Handy übertragen.
Neben der Kamera und der Sensorabdeckung ist gerade Quick Sync ein dicker Pluspunkt, wenn direkt die Bearbeitung am Handy passieren soll. Kein erneuter Aufbau des gesamten Setups, einfach nur Drohne einschalten und die Videos und Fotos via App direkt herunterladen.


Die folgenden Beispielbilder und Videos wurden alle in Standard bzw. Autoeinstellungen erstellt um einen möglichst guten Vergleich zu ermöglichen. Bedenkt dass die Mini 4 Pro einen 1/1,3 Sensor und die Mini 4k nur einen 1/2,3 Sensor besitzt, der Bildausschnitt ist also leicht unterschiedlich.





Die Beispiele sind im Foto Modus aufgenommen und zeigen die deutlich erhöhten Details der 48 MP Kamera der Mini 4 Pro. Schaut euch die Bäume und die kleinen Wellen des Sees an oder die kleinen Triebe auf dem Feld im folgenden Bild, welches aus einem Video extrahiert wurde:




Die vier Bilder sind in 4k/30 fps im Automatikmodus aufgenommen. Die Kamera der Mini 4 Pro erzeugt detailreichere und klarere Aufnahmen. Im direkten Vergleich wirken die der Mini 4k schon fast matschig, ich kann euch allerdings versichern, dass eure Urlaubsaufnahmen durch den neuen Drohnen-Blickwinkel trotzdem atemberaubend aussehen werden.
Flugleistung und Steuerung
Wir sind mit beiden Drohnen zur gleichen Zeit in unserem Testflug Bereich geflogen. Somit sind hier vielleicht nicht die absoluten Maximalraten erreicht worden, aber man bekommt eine Idee, wie sich beide Modelle unterscheiden. Gefühlt war es den Tag auch sehr windig, wobei beide Modelle bis zu Windstärke 5 (38 Km/h) flugfähig sind (laut DJI). Am Testtag hatten wir aber keinerlei Warnungen, wobei sich die Mini 4 Pro etwas ruhiger die Position gehalten hat. Wenn das Windlimit überschritten wird, warnt euch das System, ihr könnt aber auf eigene Gefahr weiter fliegen, bisher, zum Glück, hatte ich keine Abstürze, trotz teils aktiver Warnungen.
Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit
Die DJI Mini 4 Pro ist mit einer höheren Geschwindigkeit von 45 km/h (vorwärts) deutlich agiler als die DJI Mini 4K mit 35 km/h. Auch beim Steigen (18 km/h vs. 10 km/h) und Sinken (18 km/h vs. 10 km/h) hat die Mini 4 Pro klare Vorteile. In der Praxis bedeutet das ein ruhigeres und stabileres Flugerlebnis.
Hinderniserkennung und Sicherheit
Ein entscheidender Vorteil der DJI Mini 4 Pro ist die Rundum-Hinderniserkennung. Dank mehrerer Sensoren kann sie aktiv Hindernissen ausweichen und bietet somit eine deutlich erhöhte Flugsicherheit. Die DJI Mini 4K besitzt nur Sensoren auf der Unterseite für die Landung und ist daher deutlich anfälliger für Kollisionen, gerade wenn man sich in den automatisieren QuickShots befindet oder die Kamera nicht in Flugrichtung ausgerichtet hat.

Die Hinderniserkennung hat natürlich auch Limitierungen, gerade wenn sehr schnell geflogen wird, bietet aber einen großes Sicherheitsplus und verhindert aktiv Kollisionen. Dazu werden auf der Live Ansicht nähere Objekte rot markiert und mit Entfernungen versehen. Ebenso wird, wie bei Augmented Reality z.B. der Startpunkt auf die Live Ansicht projiziert oder der Flugpfad bei der automatischen Rückkehr.

Die „verbesserte Rückkehr“ bietet die Mini 4k aufgrund der fehlenden Sensoren gar nicht erst an. Sie steigt auf die eingestellte Sicherheitshöhe und kommt zurück. Pluspunkt der Mini 4 Pro
Reichweite und Datenübertragung
Auch bei der Bild- und Steuerübertragung punktet die DJI Mini 4 Pro mit einer überlegenen Datenrate von 14 MB/s im Vergleich zu 5 MB/s bei der Mini 4K. Das macht sich besonders bei 4k Videos bemerkbar, da die Übertragung aufs Handy für den Schnitt bei der Datenmenge auf der Mini 4k schon einige Zeit in Anspruch nimmt. In der Live-Ansicht und Übertragungsstabilität hat es keine Auswirkungen.

Im Bezug auf die Reichweite macht sich aber der Übertragungsstandard bemerkbar. Die Mini 4k funkt nach DJI O2 Standard, während die Mini 4 Pro schon O4 unterstützt. Konkret sind nach 2 km Entfernung bei der Mini 4 Pro noch alle Balken beim Empfang vorhanden, ebenso die volle Bildqualität auf der Anzeige, während die Mini 4K bei dieser Entfernung bereits erste Signalverluste zeigt und die Bildqualität der Live Anzeige merklich reduziert. Teilweise so stark, dass ein Fliegen kurzzeitig eingestellt werden muss. Die von DJI angegeben km Werte werden in der Realität durch bauliche Hindernisse und störende Frequenzen anderer Systeme vermutlich niemals erreicht.
Bedienung und Ergonomie
Fernbedienungen
- DJI Mini 4 Pro: Wird mit der DJI RC2 oder RC-N2 ausgeliefert. Die RC2 ist leichter, besitzt jedoch oben platzierte Steuersticks, was je nach Handgröße das Display teilweise verdecken kann. Deshalb der Tipp ruhig mal ins Geschäft fahren und die Hand anlegen an die RC2 bzw. die N Varianten um eine Entscheidung zu treffen. Preislich schlägt die RC2 natürlich ebenfalls gut zu buche, dafür ist man allerdings auch viel schneller Einsatzbereit, weil der Aufbau entfällt.
- DJI Mini 4K: Kommt mit der RC-N1C-Fernbedienung, die mit einem Smartphone kombiniert wird. Dadurch ergibt sich eine kopflastigere Ergonomie, aber alle Online-Funktionen sind direkt nutzbar, ohne extra einen Hotspot aufbauen zu müssen. Für mich persönlich ist es angenehmer die Sticks im unteren Bereich zu haben. Die Kopflastigkeit verändert sich natürlich je nach Verwendetem Handy und kann bei längeren Flügen durchaus als störend empfunden werden.
Features und Automatisierung
Die DJI Mini 4 Pro bietet deutlich mehr intelligente Flugmodi:
- MasterShots: Automatische Kamerabewegungen für professionelle Aufnahmen.
- ActiveTrack: Die Drohne folgt Objekten oder Personen und weicht Hindernissen aus.
- Wegpunkte: Vordefinierte Routen können automatisch abgeflogen werden.
- Mehr QuickShots im Vergleich zur Mini 4K.

Die DJI Mini 4K verzichtet auf diese Features, was die kreative Gestaltungsmöglichkeiten etwas einschränkt. Die meisten QuickShots sind an Bord und vieles kann auch mit etwas Übung manuell geflogen werden, wer ein aktives Tracking unbedingt benötigt, aber nicht direkt in die Mini 4 Pro investieren will, kann sich auch die neue DJI Flip oder DJI Neo anschauen. Um sicher zu gehen, dass die Mini 4k nicht kollidiert, sollte gerade vor seitlichen Aufnahmen/Flügen, das Gebiet gründlich erkundet werden. Die Mini 4 Pro weicht nach bedarf nicht nur selbstständig aus, sie ermöglicht auch anstatt der Karte im unteren, linken Bildschirmeck, den Kamera Output der seitlichen oder hinteren Kameras anzuzeigen. Die Tempomat Funktion kann ebenfalls hilfreich sein.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Preislich gibt es einen großen Unterschied zwischen den Modellen:
- DJI Mini 4 Pro (Fly More Combo): ca. 1000€
- DJI Mini 4K (Fly More Combo): ca. 430€
Für einen günstigen Preis erhält man mit der Mini 4K eine solide Drohne für Hobbyflüge, jedoch ohne professionelle Features. Die Mini 4 Pro kostet zwar mehr, bietet dafür aber eine bessere Kamera, Hinderniserkennung, mehr Flugmodi und eine erhöhte Reichweite.
Fazit: Welche Drohne ist die richtige?
DJI Mini 4 Pro: Die Wahl für anspruchsvolle Einsteiger & Content Creator
Wenn du eine leistungsstarke Drohne mit Top-Kamera, intelligenten Flugmodi und hoher Flugsicherheit suchst, ist die DJI Mini 4 Pro die bessere Wahl. Sie ist ideal für Social Media, professionelle Videos und anspruchsvolle Nutzer, die Wert auf Sicherheit und Stabilität legen und alle Vorzüge der Drohnen Klasse C0 oder C1 beibehalten wollen.
DJI Mini 4K: Die günstige Alternative für Einsteiger
Falls du eine preiswerte Drohne für einfache Flüge und erste Luftaufnahmen suchst, reicht die DJI Mini 4K aus. Sie bietet eine solide Bildqualität, verzichtet aber auf fortschrittliche Features wie Hinderniserkennung oder ActiveTrack. Für den Urlaubseinsatz ist sie meiner Meinung nach einfach perfekt.
Am Ende entscheidet also dein Budget und dein Einsatzzweck. Wer das Beste will, greift zur Mini 4 Pro – wer sparen möchte, kann mit der Mini 4K erste Flugerfahrungen sammeln.
Wir verleihen beiden Modellen den hwp_Checked Award:
