Testdrucke
Neben den bereits vorgeladenen Modellen, haben wir auch ein paar Testdrucke aus der online Modellbibliothek von Kidoodle gedruckt. Mit dabei waren auch mehrteilige Modelle sowie unser selbst geslicter Autodesk Testdruck.
Nach dem Einschalten des PrintyGo´s braucht es nur wenige Klicks um eines der vorgefertigten Modelle zu drucken. Es müssen keinerlei Einstellungen vollzogen werden, lediglich das Druckbett sollte sauber und korrekt eingelegt sein. Es besteht aus biegsamen Federstahl mit einer aufgerauhten Oberfläche, wie man es gängigerweise von anderen 3D Druckern kennt. Im hinteren Bereich sorgen die Ecken für die korrekte Orientierung, die Platte selbst hält magnetisch auf dem Bett.






- „Start Printing“
- Modell aus der Liste auswählen
- „Print“
Schon geht es los. In der Übersicht fehlt noch die Filamentmenge oder Meterangabe, das man grob abschätzen kann, ob der Spulenrest ausreichen würde, aber man findet die Zeitangabe, die man ganz gut verdoppeln kann. Das gezeigte Baumhaus sollte 42 min dauern und brauchte am Ende 1 std 20 min.

Gedruckt im Speed Modus, also theoretisch bis zu 600 mm/min und tatsächlich ist der Drucker sehr flink. Falls einem die dafür nötige Kühlung zu laut sein sollte, kann auch einmal den Blitz im Druckmenü klicken und es wird im leisen Druckbetrieb fortgesetzt. Dementsprechend aber natürlich deutlich langsamer. Der erste Layer wird so z.B. auch im Blitzmodus mit ca. 10% der Geschwindigkeit und ohne Kühlung gedruckt um die Betthaftung zu verbessern. Ab dem 2. Layer wird denn ordentlich aufgedreht. Ich würde behaupten, dass der PrintyGo dann sogar lauter als mein Bambu Lab H2D ist. Die Darstellung ist cool animiert, so zeigt der Drucker zu jeder Zeit den aktuellen Status mit dem zu druckenden Modell an. Bereits gedruckt wird gelb dargestellt, eine Linie zeigt den aktuellen Layer und darüber ist alles in weiß dargestellt.


Das Bett ist bei dem PrintyGo nicht beheizt, was dafür sorgen kann, dass sich bei größeren Modellen, durchs abkühlen und damit zusammenziehen des Materials, die Ecken vom Bett abheben. Bei unserem Baumhaus ist auch genau dies passiert. Der Klebstift kann hier helfen, ganz vermeiden lässt sich das Verhalten bei einem unbeheizten Bett allerdings nie.




Die Rolle PLA Meta wurde so direkt aus der Packung gedruckt, ohne trocknen und neigte oben bei den Spitzen zu stringing. Die Layer liegen nicht perfekt aufeinander, wodurch ein leichter Versatz auf diversen Höhen zu erkennen ist. Für ein Spielzeug natürlich kein Thema aber es ruft optische Mängel hervor. Das Stringing kann mit einem Feuerzeug leicht entfernt werden, ist dann aber eine Aufgabe für die Eltern. Die Details kommen allerdings sehr schön zur Geltung. Ebenso beim nächsten Modell dem Astronauten auf dem Mond.



Der bereits erwähnte Spulenhalter für die 1 kg Spulen kam auch sauber heraus. Ebenso wie beim Baumhaus haben sich manche Ecken gelöst und sorgen für keine ebene Grundfläche. Kleine Blobs aus Filament zeigen sich rund herum, ebenso Z-Banding und ghosting. Es lassen sich also Markel auf der Druckoberfläche erkennen, die über die Rundung abwandern, ähnlich eines Schimmerns.






Insgesamt darf man also keine perfekten Drucke erwarten. Alle von uns getesteten Modelle hatten optische Mängel, wir hatten allerdings keinen einzigen Fehldruck. Kein Spaghetti Alarm oder ähnliches, wir mussten nie eingreifen und auch nie den Druck abbrechen.
Das Gewinde vom Spulenhalter passt perfekt, im Allgemeinen konnten alle mehrteiligen Drucke perfekt ineinander gesteckt werden. Ohne Kraft und hielten sogar ohne Kleber. Auf der Unterseite des Spulenhalters erkennt man aber eine Unterextrusion, da die Drucklinien nicht geschlossen sind. Aufstecken ließ er sich trotzdem und somit konnten wir ihn auch für die 1 kg Creality Highspeed PLA Spule nutzen.


Die Merkmale bei den ersten Testdrucken zogen sich bei allen weiteren Modellen durch. Man braucht also keine Maschine erwarten, die maßhaltige, perfekt gleichmäßige Drucke produziert. Sie macht ihre Arbeit allerdings zuverlässig und ohne Abbrüche – zumindest wenn die Z Höhe einmal korrekt eingestellt wurde. Dabei läuft sie zusätzlich sehr effizient – kein beheiztes Druckbett sei dank.
| Leerlauf | 5 W |
| Leerlauf Licht ausgeschaltet | 4,6 W |
| Leerlauf Licht aus und Bildschirm gedimmt | 3 W |
| Aufheizphase | 65,7 W |
| Druckbetrieb min. / max. | 40 – 54 W |
| Druckbetrieb mittel | 48 W |
Wenn man bedenkt, dass der H2D im Druckbetrieb ohne Bettheizung bei 90 W liegt. Ein Bambu Lab A1 mini soll wohl zwischen 50 – 80 W im Betrieb liegen.
Wir haben noch ein paar weitere Testmodelle aus der Bibliothek gedruckt. Darunter sind echt schöne Spielzeuge, die nur einen Klick entfernt sind. Auch Deko Artikel oder einfach Zahlen, Rechenzeichen oder Buchstaben.















Der Autodesk Testdruck zeigt nochmal was die bereits gedruckten Modelle bestätigen. Ablösung vom Bett in den Ecken ist ein Thema, Gleichmäßigkeit ebenso. Bei den Bohrungen ließen sich nur die mit 0,5 mm gedruckten Zylinder herausdrücken. Wenn auch natürlich ein unfairer Vergleich, aber ich hatte für einen weiteren Artikel noch selbigen Testdruck mit dem H2D liegen und dort sieht das Bild natürlich etwas anders aus:






Beim Drucken von Überhängen sieht man auch viele lose Filamentstreifen, die von Kidoodle kurierten Modelle kaschieren dies aber gut, weil sie oft keine Überhänge nötig haben. Stringing hatten beide Drucker oben in den Spitzen, trocknen des Filaments hätte vermutlich eine Verringerung zur Folge.




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