Werkzeuge
Wir haben im laufe der vielen CNC Artikel bereits etliche Werkzeuge vorgestellt. Von Schaftfräsern, Planfräser, Vielschneiden-Fräser und Gravierstichel um nur einige zu nennen. Heute kommen verschiedene Kugelfräser, Einschneiden-Fräser, im englischen auch O-Flute genannt und V-Bits dazu.
O-Flute / Einschneiden Fräser
Mit nur einer Schneide wird für größere Späne gesorgt, dies hat einen verbesserten Wärmeabtransport als Vorteil auf der Habenseite, was vor allem bei Aluminiumbearbeitung zweckdienlich sein soll. Wir fräsen zwei XYZ Probes, einmal mit O-Flute 3,175 mm und einmal mit einem dreischneidigen Aluminiumfräser 3,5 mm. Die CAD Datei sowie alle Parameter bleiben identisch, lediglich die Fräserart wechselt. Für beide Tests kam natürlich ein neuer und unbenutzter Bit zum Einsatz:
In den Bildern sehen die Ergebnisse recht deutlich aus, aber auch beim Fräsen war eine deutlich ruhigere und vibrationsärmere Bearbeitung bemerkbar. Der einschneidige Bit führt auch die Wärme durch die größeren Späne besser ab und schmierte nicht zu, wohingegen der dreischneidige Bit die Tasche noch fräsen konnte, bei dem Ausschnitt aber aufgegeben hat. Komplett mit Aluminium zugeschmiert. Wobei auch die Oberfläche der Tasche mittels O-Flut deutlich glänzender, gleichmäßiger und feinporiger ist.
Definitiv eine Empfehlung wert für Aluminiumbearbeitung! Das von uns getestete Set, wie auch das Kugelfräser Set kommt bei gleichen Durchmessern mit unterschiedlichen Schneidenlängen. Für den Job sollte diese Länge immer möglichst kurz gewählt werden, da diese durch weniger Material immer eine Schwachstelle darstellt.
V-Bit
Im Aspire Artikel haben wir den V-Bit erstmals vorgestellt. Hiermit lassen sich sogenannte V-Carve´s erstellen. Gern genommen für Schriftzüge sind breite Stellen der Buchstaben tiefer ausgeführt und schmale Stellen eher flach.
Es lassen sich mittels dieser Kegelfräser aber auch 3D Fräsprojekte erstellen. Durch die Spitze ist der Detailgrad sehr hoch, die Fräsdauer aber sehr lang. Deshalb ist eine Verwendung bei Schriften oder Inlays eher zu empfehlen. Bei fortgeschrittenen CAM Programmen wie Aspire oder auch Fusion360 lassen sich mit solch einem Kegelfräser auch wunderbar Fasen hinzufügen. Dieses Merkmal heben gerade die Metallprojekte auf die nächste Stufe und verhindert manuelles entgraten weitgehend.
Genau an dieser Stelle kommen die Kugelfräser ins Spiel, diese haben nämlich dem Namen folgend eine Kugel an ihrem Ende und keine Spitze.
Kugelfräser
Für detailreiche 3D Fräsungen bieten sich Kugelfräser an, je nach Radius kann der Detailgrad „eingestellt“ werden. Wie bei allen Werkzeugen sind auch hier verschiedenste Formen verfügbar. 1/8″ Schaftfräser mit entsprechendem Radius am Ende oder direkt Kegelförmige Fräser. Letztere setzen in unserem Beispiel auf eine 1/4″ Aufnahme und sind somit auch deutlich stabiler, benötigen aber mit 6,35 mm Durchmesser auch eine neue Spannzange.
Wie auch bei den einschneidigen Schaftfräsern sind die gleichen Durchmesser in verschiedenen Schneidenlängen verfügbar. Gerade bei den kleinen Durchmessern ist es umso wichtiger, die kürzeste, mögliche Schneide für das Projekt zu verwenden. Die linken Fräser sind auch nur mit äußerster Vorsicht und geringen Schnittdaten zu verwenden, da sie extrem filigran sind. Der 0,8 mm Fräser ist zwar auf dem Bild noch zu sehen, kurz danach aber vom Tisch auf den Holzboden gefallen und war bereits abgebrochen…
Ein Eichenbrett mit Baumrinde hat in diesem Test ein paar weitere Bäume tätowiert bekommen. Um die Fräsdauer zu reduzieren gingen vor dem Kugelfräser ein paar größere Schaftfräser ans Werk und haben Vorarbeit geleistet. Die Details bringt ein R0,75 mm Kugelfräser – kann sich sehen lassen. Ebenso sehen lassen kann sich die Zustelltiefe, durch den vergleichsweise massiven Durchmesser von 6,35 mm läuft die Kegelvariante sehr stabil. Leider hätte ich nach dem Schlichten nicht auch den Ausschnitt mit dem kegelförmigen Kugelfräser herstellen sollen, damit habe ich am Rand direkt ein paar Details zerstört, aber man lernt ja immer dazu.
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