NF-A12x25
Da wir gerade schon beim Thema waren, kommen wir doch direkt zur Hauptattraktion – dem NF-A12x25. Einige Dinge wie das neue, schimmernde Rotormaterial fallen sofort ins Auge. Andere Dinge, wie der extrem geringe Abstand zwischen Laufrad und Gehäuse erst beim zweiten Blick. Weiteres wurde intern verändert, woraufhin das geänderte Nabendesign hinweist. Gerade aber die ersten beiden Merkmale stehen in Zusammenhang mit Noctua´s neuem Sterrox Material, aber was ist das eigentlich?
Sterrox
Kurzum ist Sterrox ein von Noctua designtes Material, ein glasfaserverstärktes Flüssigkristall-Polymer, welches natürlich speziell auf die Anforderungen zugeschnitten wurde. Laut Noctua wird hierdurch eine hohe Zugfestigkeit, Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse und Formstabilität bei gleichzeitig geringer Wärmeausdehnung erlangt. Dazu bietet das Material eine gut Eigendämpfung und trägt zur Geräuschreduktion bei. Aber warum der ganze Aufwand, wenn es dazu auch noch deutlich teurer als vorher verwendete Kunststoffe ist?
Steigerung der Effizienz – es wird stetig angestrebt den meisten Nutzen aus der eingehenden Arbeit zu ziehen. Dies bezieht sich eigentlich auf alle Dinge im Leben und so auch auf Lüfter für einen PC. Im Hinblick auf den Spalt, der sich zwangsläufig zwischen dem Rotor und dessen Gehäuse befindet, sah Noctua Optimierungspotential. Kleiner sollte er werden, damit sich die Luft nicht wieder zurück am Rotor vorbeimogeln kann und so nicht komplett durch den dahinter befindlichen Kühler strömt. Herkömmliche Materialien längen sich allerdings im laufe der Zeit, die Lager bzw. die Narbe erleidet auch immer einen gewissen Verschleiß. Wenn also jetzt einfach der Rotor vergrößert wird, kann es nach Jahren der Benutzung zum Kontakt mit dem Rahmen kommen.
Durch Sterrox konnte der Laufradspalt auf 0,5 mm verringert werden. Wobei hierzu auch noch eine neue Nabe gefertigt wurde. Dies ist mit dem Material das zweite Bauteil, welches im Vergleich zu vorherigen Noctua Produkten heraussticht. Auf den folgenden Bildern sieht man das Ergebnis:
Die Nabe ist jetzt vollständig aus Stahl gefertigt, wobei die Achsaufnahme aus Messing besteht – hier sind natürlich die Schmiereigenschaften interessant, da auch ein SSO2 Lager erstmal anlaufen muss und erst mit der Drehzahl einen kontaktlosen, Schwebezustand erwirkt. Die neue Motornabe versteift so ebenfalls den Rotor und trägt auch zu dem geringen Laufradspalt bei.
Features
Hier werden wir noch kurz auf die weiteren Tricks und Kniffe eingehen, wobei diese Designs auch schon von anderen Modellen bekannt sind. Hierzu zählen die Flow Acceleration Channels, die sich auf der Vorderseite des Rotors befinden. Diese sollen eine Ablösung der Luftströmung verhindern. Der Rahmen bietet weiterhin Gummipuffer zur Entkopplung, allerdings wird jetzt erstmals auch eine umlaufende Dichtlippe mitgeliefert, sodass auch zur Radiatoren bestmöglich abgedichtet wird:
Den gestuften Einlassbereich kennen wir ja eigentlich schon von Noctua Lüftern. Da jetzt aber der Laufradspalt so gering ist, konnte das Gehäuse an den Seiten etwas verbreitert werden. Ergebnis: Die Stufen sind jetzt umlaufend und befinden sich nicht nur in den Ecken, wie zuvor. Alles natürlich im Hinblick auf die Effizienz – hier steckt schon sehr viel Entwicklungsarbeit drin, man kann sich vermutlich gar nicht vorstellen wie viele Stunden hier beziffert werden. Noctua gibt an, dass allein der A12x25 4,5 Jahre verschlang und es mehr als 200 CNC gefräste Prototypen brauchte. Bleibt nur zu hoffen, dass es hiervon auch bald eine chromax Variante gibt, sodass man einen schwarzen Lüfter mit Farboptionen vorfindet.
Performance
Um die Leistungsfähigkeit der neuen A12x25 auszutesten, haben wir sie gegen unsere bewährten NF-F12 industrial ppc 2000 antreten lassen. Dabei waren beide Modelle auf den Radiator einer Cryorig A40 Ultimate AiO Wasserkühlung geschnallt und durften die Wärme eines Intel 6700k abführen. Folgende Ergebnisse kamen dabei heraus:
Wirklich beeindruckend ist auch die dabei entstandene Geräuschkulisse, denn mit fast doppelter Drehzahl sind die A12x25 Modelle noch leiser als die F12 Varianten. Dabei ist allerdings auch die Tonart etwas unterschiedlich. Beim F12 ist diese eher tief und grummelig, wobei der A12x25 eine etwas höhere Frequenz von sich gibt. Dies in Kombination mit der erhöhten Effizienz auf Radiatoren hinterlässt einen sehr guten Eindruck – denn in unserem Temperaturtest liefen beide Lüfter mit der gleichen Drehzahl von 900 RPM. Hier wurde die Vorsprung also rein durch die Aerodynamik-Vorteile ausgemacht. Dazu natürlich noch die bessere Abdichtung mittels der neuen, umlaufenden Dichtlippe. Es werden also durchaus noch Reserven geboten, die Drehzahl kann weiter angehoben werden, die Geräusche bleiben weiterhin unter dem Radar und die Temperatur wandert weiter in den Keller. Der erhöhte statische Druck der F12 iPPC Lüfter hatte bei einem fast 40 mm dicken Radiator also keine positiven Effekte. Preislich liegen die Modelle ähnlich.
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