Erstes Update 2021
Im letzten Artikel hat es mit dem Innenraum, der Dämmung und Einfassung des Himmels aufgehört. Der Motor-Raum war quasi noch leer. Seitdem hat sich EINIGES getan.
Schonmal als Teaser, der Innenraum ist komplett bezogen, man kann schon auf dem Fahrersitz platz nehmen und die Motor-/Getriebekombi ist installiert. Der Motor läuft bereits, es wurden also alle Flüssigkeiten gefüllt, das Spritsystem gebaut. Am Unterboden ist bis auf eine sich noch bei der Wuchtung befindlichen Kardanwelle alles fertig.
Aber fangen wir vorne an.
Nachdem die Dämmung und Isolierung im Innenraum verklebt war, ging es an den Teppich bzw. das Kunstleder. Klassisch im Stil des 240Z mit Karomuster. Die Einstiege und den Mitteltunnel galt es zu verkleiden. Die Rückwand hinter den Sitzen sowie die Verkleidung der hinteren Radhäuser bekommt glattes, schwarzes Kunstleder um der originalen Optik relativ nah zu kommen. Letzteres ist aktuell noch nicht montiert, liegt aber schon fertig vernäht vor mir. Kleber sowie Stoffe habe ich bei Fortis Polster gekauft, hier lassen sich auch vorab Muster zuschicken. Der Kleber braucht allerdings mindestens 15°C Umgebungstemperatur, weshalb ich das auch unbedingt vor dem „Winter“ fertig bekommen wollte.
Der Kabelbaum war ja bereits im letzten Artikel verlegt, jetzt wurde aber noch etwas verfeinert und die vorgebauten Lüftungselemente kamen hinzu. Da mir die Teppich-Klemmer gefehlt haben, hab ich kurzerhand aus Aluminium ein paar „lightweight“ Versionen gebaut, wobei das Originalteil aus Kunststoff besteht… Mit den tiefgezogenen Löchern, gereift dies auch wieder die OEM Designsprache auf, denn diese Dimple Die Löcher finden sich überall im Fahrzeuginnenraum.
Bremse
Bevor der Platz im Motorraum zu eng wurde, kamen erstmal die neu gebauten Bremsleitungen hinein. Manches konnte ich direkt der OEM Leitungen nachempfinden, durch das Wilwood Proportions-Ventil mussten allerdings viele Leitungen anders gebogen werden. Dazu kam die Kupplungsleitung, die mein Automatik-Z vorher gar nicht besaß. Bei den Schläuchen habe ich auf schwarze Stahlflexleitungen von Goodridge gesetzt. Diese kommen auch mit den nötigen Papieren für den TÜV.
Das Wilwood Ventil sorgt später für die korrekte Balance zwischen den serienmäßigen Trommelbremsen hinten und den großen Vierkolben-Festsätteln vorne, die jetzt auch eine innenbelüftete Scheibe als Reibpartner haben. Das originale prop. Ventil konnte ich aufgrund nicht mehr aufzutreibender Dichtungen/Teile eh nicht überholen und durch die Einstellbarkeit des Wilwood Ventils sollten hier auch jegliche Probleme mit verschobener Balance durch die großen Vorderbremsen eliminiert werden können.
Kraftstoffsystem
In der vorherigen Bildergalerie konnte man es schon teilweise sehen, denn ich habe bei der Spritleitung entgegen dem Original auf Kunststoffleitungen gesetzt. Leicht und einfach zu verarbeiten – zumindest wenn es keine engen Biegeradien bedarf. Hinten über den Stabi war es etwas kniffeliger und man musste etwas mit Hitze arbeiten, allerdings ging auch dies relativ problemlos. Mein neues System besteht nur aus einem Zulauf, da die Spritpumpe bei vollen Schwimmerkammern automatisch abschaltet, also musste nur eine Leitung gebaut werden. Hinten im Tankbereich habe ich den Rest mit Schläuchen an originalen Befestigungspunkten gelöst. Vom Tank aus fließt so der Sprit erstmal in einen großen Spritfilter, dann zu Hardi Spritpumpe, die wie erwähnt selbstständig ihre Fördermenge anpasst und sogar ganz abschaltet. Im Anschluss durch das Loch im Querträger zu einem Rückschlagventil, welches verhindert, dass die Leitung bei Standzeit leerläuft und der Motor lange zum Starten braucht. Danach geht es in die Kunststoffleitung bis nach vorn an die Spritzwand, zu einem kleinen Vorfilter und letztendlich in die Weber Vergaser.
Aufgrund der Tatsache, dass sich Krümmer und Vergaser auf der selben Seite des Motors befinden, habe ich noch schnell ein Hitzeschild aus 7057 T6 Aluminium gebaut und mit einer Hitzeschutzmatte versehen. Nachher wird es mittels der gezeigten Abstandshalter an den Vergasern montiert und soll später ein Aufkochen des Sprits in den Schwimmerkammern verhindern.
Wundert euch nicht über den grünen Lacknebel, hier wurde leider nicht korrekt abgeklebt, der Lackierer arbeitet nach dem ersten Rollout nach…
Motor und Getriebe Einbau
Dann war es endlich soweit und der Motor sowie das Getriebe konnten ihren Platz einnehmen. Durch die neuen Gummilager am Getriebe und auch am Motor war es ein riesen Akt bis alles so saß, dass man auch wirklich die Schrauben hineindrehen konnte. Aber letztendlich hat zu zweit alles perfekt geklappt. Dazu gabs noch einen Satz neue Zündkerzen, eine Stufe „kälter“ als OEM, mal schauen wie die so im Betrieb performen.
Jetzt ist der Umbau von Automatik auf Handschalter ebenfalls abgeschlossen:
Anstatt Kunststoff- halten jetzt Messingbuchsen den Schalthebel in Position.
Flüssigkeiten
Einmal alles auffüllen bitte:
- MZG (Mehrzweck-Getriebeöl) SAE 80W-90 GL4 2 Liter, RAVENOL
- DOT 4 (Bremsflüssigkeit) 4 Liter, RAVENOL
- TTC – Protect C11 Concentrate (Kühlerfrostschutz Konzentrat) 5 Liter, RAVENOL
Hier habe ich bereits die 5 Liter Frostschutz Konzentrat über das Thermostatgehäuse eingefüllt, in der Hoffnung, dass das Entlüften später einfacher wird. Langsam und stetig, dass ja keine Luftblasen bzw. Luftpolster irgendwo gebildet werden. Das Wasser habe ich dann erst später über den Kühler direkt eingefüllt als dann alles geschlossen war.
Bremsen und die Kupplung wurden auch direkt entlüftet. Hier habe ich vorher aber nur mit Druckluft erstmal auf Dichtigkeit geprüft. Am Kupplungsnehmerzylinder musste noch einmal nachgezogen werden, aber sonst war alles sofort dicht. Zuvor habe ich öfters von Problemen gelesen, wenn man ein komplett leeres System entlüften will. Mit so einem Druckbehälter Entlüftungsgerät ist es aber super einfach, auch alleine ohne Bremspedalbetätigung. Die Flüssigkeit kam quasi sofort. Zur Sicherheit habe ich mehrere Durchgänge gemacht – das Bremspedal war aber sofort hart und hatte einen definierten Druckpunkt. Alles gut soweit, die erste Ausfahrt wird mehr zeigen.
Elektrik
Nachdem jetzt alle Positionen klar sind, ging es an die Elektrik bzw. den Motorkabelbaum. Dieser sollte modernisiert werden, sodass die Kabelsicherungen, welche einfach durchbrennen und nur durch ihren Querschnitt verschiedene Stromstärken absichern, ersetzt werden. Dazu sollten die Hauptscheinwerfer direkt 12 V von der Batterie bekommen und nicht über den Lichtschalter im Innenraum gespeist werden, wie es Original leider der Fall ist. Der E-Lüfter brauchte seine eigene Schaltung mit Temperaturschalter ebenso das Sicherheitsrelais für die Spritpumpe, sodass im Falle eines Unfalls die Spritpumpe auch ausgeschaltet wird, wobei der Schlüssel noch auf Zündung steht.
Dies ließ sich relativ gut mit zwei getrennten Sicherungskästen lösen. In dem kleinen, flachen Kasten sind die Hauptsicherungen, im größeren Sicherungskasten darunter die Relais sowie kleine Sicherungen. Insgesamt alles Bauteile, die man einfach ersetzen kann, falls doch mal etwas durchbrennt oder ein Relais den Geist aufgibt. Ein Trennschalter kam ebenfalls in die Masseleitung der Batterie. Dazu noch eine Spannungsüberwachung mit integrierten Anschluss für das Ladegerät der Lipo Batterie.
Der originale Relaishalter musste dazu nur leicht modifiziert werden, dass er tiefer sitzt und mit dem neuen Sicherungskasten oben drauf nicht gegen die Motorhaube stößt. Außerdem wurde die doch sehr dünne Leitung von der Lichtmaschine in den Stromkreislauf sowie die vier dünnen Kabel von der Batterie in den Kreislauf durch dickere ersetzt.
Erster Start
Nun war es endlich soweit – das Armaturenbrett kam zum Test dazu, die gesamte Elektrik nochmal getestet und es konnte der Schlüssel auf START gestellt werden. Bevor es aber richtig losgeht, einmal alle Zündkerzen heraus, Spritrelais gezogen und erstmal primen. Bis Öldruck aufgebaut war, hat es echt einige Zeit gedauert. Ohne Zündkerzen dreht der Motor allerdings ohne viel Widerstand durch, sodass hier der geringstmögliche Verschleiß auftritt.
Nachdem die Öldruckanzeige begann zu steigen, kam das Spritrelais wieder herein. Die Pumpe hat keine 10 Sekunden benötigt, bis der Sprit direkt zum Motorraum Filter gelang. Das Video ist quasi direkt im Anschluss entstanden. Der Motor wollte sofort anspringen – echt ein geiles Gefühl, aber seht selbst:
Dabei war auf dem 123 Verteiler nur eine Standardzündkuve geladen, damit ich einmal mit dem Blitzlicht die Synchronisation zwischen angezeigtem Zündwinkel in der App zu dem reellen Wert prüfen konnte. Die Vergaser sind direkt aus dem Karton montiert. Nichts ist eingestellt und trotzdem lief er nach dem Warmlauf seidenweich im Leerlauf.
Auspuff
Die Zstory Anlage war im Video zuvor nur lose zusammengesteckt und lag am Ende einfach auf dem Boden. Klang trotzdem schon super und war auch erstaunlich dicht. Da es so aber natürlich nicht bleiben konnte, ging es erstmal an die Montage am Fahrzeug. Plug and play passte es bei mir nicht wirklich. Ich habe dann insgesamt ca. 4 cm an den geraden Enden zweier Rohre abgeschnitten und eigene Halter gefertigt. Jetzt passt es perfekt. Mal schauen ob es nach dem ersten mal heiß werden auch noch so sitzt. Der 240Z hat ein höher ausgeschnittenes Loch im Heckblech für die Endrohre, sodass es bei mir tiefer hängt. Muss aber jeder für sich entscheiden, für mich passt es, da der Auspuff nicht das tiefste Teil ist – der Tank ragt noch etwas weiter nach unten heraus.
Diverses
Bevor gleich noch die Highlights kommen, hier was sonst noch passiert ist.
Die Türen haben ihre Noico Dämmung bekommen und können im nächsten Step wieder mit der Fenstermechanik sowie den Hebeln und Griffen versehen werden.
Meine Michelin Pilot Sport 4 Reifen in 225/50 R16 sind angekommen und wurden direkt auf die JR19 aufgezogen. Sieht schon richtig massiv aus, bei diesem kleinen Auto:
Highlights
Die Lichtverhältnisse in der Halle sind immer etwas schwierig für Fotos, aber ich habe das erste Mal mit einem Blitz experimentiert, das kam dabei heraus:
Wenn es die Temperaturen wieder zulassen muss nochmal das Ventilspiel im warmen Zustand eingestellt werden und das Kunstleder auf den hinteren Radläufen/Domen geklebt werden. Bis dahin geht es mit den Türen weiter. Für die Fenster gibt es auch noch was spezielles, aber dazu später mehr.
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Servus,
sehr sehr geiles Projekt und sehr gute Doku!
ich bin aktuell an einem ähnlichen Projekt drann, was hat bei dir der TÜV zu den Webern und der Z-Story Anlage gesagt?
Grüße aus München
Simon
Moin, da musst du definitiv vorher mit deinem Prüfer besprechen. Zwecks Weber haben die Unterlagen aus dem Competition Katalog gereicht, sowie Prüfstandsbericht. Z Story hat mittlerweile Typenschilder eingeschweißt und ein Certificate of Conformity, was den Nachbau einer originalen Anlage bescheinigt. Auf der Grundlage KANN ein Prüfer das eintragen. Unterscheidet sich aber natürlich von Prüfstelle zu Prüfstelle, deshalb das Vorhaben immer besprechen. Wenn du mir über das Kontaktformular eine Nachricht schickst, kann ich dir auf die Email paar Sachen zuschicken.
Grüße
Dennis