Datsun 280Z Teil 9
(Oktober 2020)
Heute geht es um die MSD Zündkabel, den fertigen Lack, Innenraum-Dämmung und Flüssigkeiten.
Zündkabel How To
Wie im letzten Artikel versprochen, das How To zum Thema Zündkabel selber bauen. Im Juni Update stehen alle Daten, warum, weshalb, weswegen und wo ihr die Materialien herbekommt. Hier wollte ich nur nochmals auf das Crimpen selber sowie das Endresultat eingehen.
Im ersten Bild sieht man wo es hingehen soll – dann starten wir mal durch. Zuerst einmal die Zündkerzen verbauen und die Kabel so am Motor verbauen, wie sie später auch sitzen sollen.
Das MSD Kit hat bereits die zündkerzenseitigen Stecker vercrimpt, sodass man sie direkt aus der Box anschließen kann. Da hier ein V8 Kit genutzt wird, bleiben zwei Kabel als Reserve über, wobei die Kabel sogar so lang sind, dass die zwei längsten Kabel übrig bleiben.
Am Ende des letzten Artikel habt ihr bereits den verbauten Zündverteiler gesehen, hier müssen wir jetzt die Kabelschuhe aufcrimpen.
Entsprechend der Position kann man jetzt erst einmal die Nummerierung festhalten. Hierfür ist eine Art Löffel im Lieferumfang, mit dem die Clips entsprechend aufgeschoben werden können. Jetzt geht ihr in Zündreihenfolge vor, beim Datsun L28 1, 5, 3, 6, 2, 4. Wobei es ansich egal ist, Hauptsache am Ende sitzt das richtige Kabel an der richtigen Stelle auf dem Zündverteiler.
Die Längen habe ich immer grob abgeschätzt, lieber etwas länger, als zu kurz. Aber da ja bereits alles in Einbauposition liegt und man auch die Länge des Crimpkontaktes sieht, sollte das bei euch auch kein Problem sein.
Mitgeliefert wird ein schwarzes Crimpwerkzeug, dass auch als Hilfe fürs Abschneiden dient. Hier kann das Kabel nämlich hindurchgesteckt werden und mittels Cutter auf der richtigen Länge abisoliert werden, ohne dabei die Innenseele zu beschädigen. Nachdem rundherum geschnitten wurde, kann das schwarze Gummi einfach abgedreht werden, der ebenfalls schwarze Leiter kommt zum Vorschein.
Jetzt erstmal die Gummitülle aufschieben, falls man es an dieser Stelle vergisst, geht es auch nach dem crimpen, macht es aber nur unnötig schwierig. Um die Reibung vom Gummi auf dem Gummi zu verringern hilft Spüli-Wasser.
Der Leiter wird jetzt umgelegt (wieder auf das Gummi zurück), dabei unbedingt auf den Mindestbiegeradius achten. Nun den Crimpkontakt aufstecken, etwas mit eine Zange vordrücken und alles zusammen in das Crimp-Werkzeug einlegen. Mittels Schraubstock kann jetzt verpresst werden. Achtet auf die gerade Führung, sodass auch der Kontakt bzw. die beiden Laschen gerade und gleichmäßig verpresst werden.
Nach lösen des Schraubstockes kann nun die Gummitülle aufgeschoben werden bzw. der Kontakt erstmal um die 90° gebogen werden, je nachdem was ihr benötigt. Fürs Biegen wird auch hier eine Zange benötigt, zumindest für den Anfang.
Das Wichtigste nach dem Crimpen ist zu Überprüfen, ob es auch erfolgreich war. Beim aller letzten Kabel hatte ich z.B. eine nicht so gute Verbindung. Hierfür braucht ihr ein Multimeter und müsst den Widerstand messen, den ihr von der Verteilerseite bis zur Zündkerzenseite habt. Dieser ist auf die Länge angegeben und sollte sich auch entsprechend verhalten. In der Anleitung sind es Ohm pro Fuß, lässt sich aber leicht umrechnen und sollte mit der Länge eurer Kabel abgeglichen werden. Wenn der Wert deutlich zu hoch ist, müsst ihr nochmal neu Crimpen.
Nun muss dieser Vorgang nur noch entsprechend oft wiederholt werden. Bis auf das Kabel vom Verteiler zur Zündspule habe ich jetzt alles fertiggestellt – wie ihr auf den Bildern sehen könnt.
Lackierer
Ich lasse in diesem Kapitel einfach mal die Bilder sprechen, sie zeigen den kompletten Prozess der Lackierung von meinem Z. Die meisten Bilder habe ich direkt vom Lackierer geschickt bekommen, vielen Dank für die regelmäßigen Updates 🙂
Das Endresultat kann sich sehen lassen, nach 4 Monaten außer Haus, sieht der Datsun nun so aus:
Jetzt kann endlich mit dem finalen Zusammenbau begonnen werden. Da es dieses Jahr nicht mehr zum Fahren kommt, werde ich mir über den Winter zeit lassen. Bzw. den Winter nutzen um das Auto fertigzustellen und dann im Frühjahr durchstarten mit Abstimmung vom Motor und Fahrwerk sowie den ganzen Abnahmen beim TÜV etc.
Dämmmatten kleben
Noico war so freundlich mir für das Projekt einen Satz Dämmmatten zur Verfügung zu stellen – vielen Dank hierfür. Nachdem es sich mit der Lackierung etwas hingezogen hatte, konnte jetzt nun aber, nachdem ich die Matten schon zwei Jahre hier liegen hatte, alles verklebt werden. Auf den ersten Bildern seht ihr die vorläufige Ausbaustufe, Spritzwand und Getriebetunnel sind beklebt. Je zwei Streifen kommen noch in die Türen, sobald diese angebaut sind. Alles weitere wie Dach, Fußböden und Kofferraum werden später je nach Bedarf beklebt. Da der Teppich an diesen Stellen nur aufgelegt ist, sollte das später kein Problem werden. Zwecks Gewichteinsparung wollte ich allerdings erstmal so fahren und testen wie und ob Dröhnen, Störgeräusche bestehen, bevor ich den kompletten Wagen zuklebe.
Als kleine Anleitung, wie ich vorgegangen bin:
Ihr braucht Zeitung oder Papier für Schablonen, einen Stift, Reiniger, Teppichmesser und Schere sowie einen Andrück-Roller. Letzteres bekommt ihr im Baumarkt, am Besten mit Metallrolle, eine glatte Kunststoffrolle sollte aber auch funktionieren. Die mitgelieferte Anleitung von Noico ist bereits sehr gut und führt euch mit Bildern durch den gesamten Prozess. Dabei verwenden sie zusätzlich noch einen Heißluftfön, den ich allerdings nicht genutzt habe. Ich fand, es ließ sich auch so gut in Form bringen und andrücken.
Schaut euch die Galerie an, nach dem wie es später aussieht, kommen die vorher Bilder. Ein lackierter Innenraum war mein Start, danach ein Beispiel der Größe einer Matte (ca. 500 x 760 mm). Neun dieser Matten sind in einem Paket, wobei das laut Noico für 3,4 Quadratmeter reichen soll. Bei meinem Projekt, da es auch aufs Gewicht ankommt, hat Noico mir die Variante mit 2 mm starkem Alu-Butyl empfohlen. 4 Matten hatte ich am Ende noch übrig.
Bei komplexen Formen oder vielen Ausschnitten bietet sich das Arbeiten mittels Schablone an, um nicht eine der Matten zu verschwenden, falls man sich verschneidet. Bei einfachen Matten kann man auch direkt drauflos schnippeln, klappt eigentlich auch sehr gut. Dabei muss man nicht unbedingt die ganzen Flächen bekleben und kann auch die Reste zusammen verwenden. Achtet bei der Übernahme der Schablone auf die richtige Seite. Evtl. fällts in der Bildergalerie auf, dass ich auf das braune Papier abgepaust habe – das ist allerdings der Klebeschutzfilm, sodass ich die erste Matte nicht aufkleben konnte….. ist mir natürlich erst beim letzten Schnitt aufgefallen… naja, ich konnte das Material zum Glück beim Tunnel noch wiederverwenden.
Beim zweiten Anlauf hat es dann aber perfekt gepasst. Die Flächen vor dem Aufbringen nochmals mittels Alkohol gereinigt und dann möglichst ohne Lufteinschlüsse verkleben. Dieses Diamantmuster muss im Anschluss mit der Andrück-Rolle so lange platt gewalzt werden, dass es komplett verschwindet. So wird einem signalisiert, dass die Matte mit genügend Druck angepresst wurde, vollflächig aufliegt und mit dem darunter liegenden Material verklebt wurde.
Trotz nur 15°C draußen ließen sich die Matten einfach formen und anlegen. Präzises Ausschneiden der vielen Halter und Löcher dauert da noch am Längsten. Aber glaubt mir, das Anrollen ist anstrengender als gedacht. Alles in allem hat es bei mir so zwei Nachmittage gedauert, bis der Innenraum so wie auf den Bildern aussah.
Weiter gehts im Innenraum mit den Fußmatten und Kunststoffteilen, da ich erstmal schauen muss bis wie weit der Teppich reichen muss etc. dazu dann mehr im nächsten Kapitel.
Flüssigkeiten
Die Schmierstoffe für den Datsun sind mittlerweile auch eingetroffen und zwar fürs gesamte Fahrzeug. Firstfill Öl ist ja bereits im Motor drin, das aber nach der Einlaufphase auch direkt wieder gewechselt wird. Für folgendes habe ich mich entschieden, wobei Ravenol mich bei meiner Auswahl beraten und sehr geholfen hat:
- RAVENOL Formel Extra SAE 20W-50 5 Liter – hoher ZDDP Gehalt von 1200 ppm
- RAVENOL MZG (Mehrzweck-Getriebeöl) SAE 80W-90 GL4 2 Liter
- RAVENOL DOT 4 (Bremsflüssigkeit) 4 Liter
- RAVENOL TTC – Protect C11 Concentrate (Kühlerfrostschutz Konzentrat) 5 Liter
Dazu nochmal eine Tube Kupferpaste für die Bremsen. Die Literangaben passen so für das gesamte Fahrzeug. 5 Liter Kühlerkonzentrat passen hier genau für die 10,5 Liter die benötigt werden, da man hier einfach mit destilliertem Wasser auffüllt. Bei der Bremsflüssigkeit hatte ich jetzt keine Lust auszurechnen wie viel ich exakt benötige, deshalb hoffen wir mal, dass 4 Liter für den Brems- sowie Kupplungskreislauf ausreichen.