Erste Fräs-Versuche

Im ersten Artikel sind wir bereits auf die üblichen Formeln zur Schnittdaten-Berechnung eingegangen und haben festgestellt, dass diese auf Hobby-Maschinen eigentlich fast bis überhaupt gar nicht zutreffen. Die Stabilität und auch das Drehmoment des Motors kann von diesen kleinen Maschinen, so auch der 3020 PRO MAX, nicht abgebildet werden. Also fängt man bei jedem neuen Projekt bzw. eher neuen Material vorsichtig an und tastet sich langsam heran, bis man eine gewisse Erfahrung gesammelt hat. Vieles tatsächlich auch einfach nach Gehör und späterem Oberflächen Bild.

An dieser Stelle würde ich euch verschiedenste Holzsorten empfehlen, an denen ihr euch ausprobieren könnt. So war eigentlich auch der Gedanke für diese Review, jedoch kam wieder einmal alles anders. Für den Datsun (Artikel folgt) habe ich mir zum Ziel gesetzt, ein neues Getriebe übers Wochenende zu verbauen. Dessen Schaltwegsverkürzung hat allerdings ein Teil gefehlt, um in meinem Setup zu funktionieren. Glücklicherweise hatte ich das passende Rohmaterial noch liegen, sodass die 3020 PRO MAX direkt in Aluminium zeigen könnte, was sie zu leisten im Stande ist.

Die Maße waren schnell abgenommen und das CAD Modell ebenso schnell erstellt. Per Easel wurden die CAM Daten generiert, die ich per Openbuilds Control an die 3020 PRO MAX geschickt habe. Schnittdaten waren hier 300 mm/min, 0,1 mm Zustellung und ca. 8000 RPM mit dem normalen zweiflutigen Fräser:

Für einen aller ersten Test schon mal sehr gut, vermutlich wäre 0,2 mm Zustellung ebenfalls gegangen, allerdings sieht man anhand der Oberfläche schon, dass die Maschine immer noch zu instabil ist. Die Flexibilität aller Achsen und das daraus resultierende Spiel am Fräser letztendlich sorgen für diese Oberflächenstruktur oder besser bekannt unter dem Namen Rattermarken. Bei weitem jedoch besser, als es die 3018 PRO DIY abbilden hätte können.

Dies zeigen auch weitere Tests in Holz, mit ähnlichem Fräsvorhaben, wie noch in unserem letzten Test. Die 3020 PRO MAX hat hier trotz deutlich erhöhter Vorschubsdaten ein komplett anderes Ergebnis abgeliefert. Zum Vergleich die 3018 PRO DIY hat ca. mit 500 mm/min gearbeitet, die 3020 PRO MAX konnte den Holzstreifen mit 1500 mm/min abfahren. Durch die massiverer Bauweise, wurden dabei weniger Schwingungen erzeugt, sodass die Maschine auch deutlich leiser ihre Arbeit verrichtet. Klar, das Holz ist nicht zum Fräsen geeignet und bricht gerne aus, für Teststücke ist es aber ausreichend. Bei genauerer Betrachtung lässt sich dazu noch ein weiteres Merkmal der 3020 PRO MAX Bauweise entdecken – Rundungen sind rund.

Durch das Spiel in den Achsen der 3018 PRO DIY kommt es hin und wieder zu Kanten und verfälschten Verfahrwegen, selbst im Holz. Bei der 3020 PRO MAX ist hiervon nichts zu sehen – wohl gemerkt, bei dreifacher Geschwindigkeit. (Mitgelieferter Gravier-Fräser in beiden Test verwendet)

Auch Hartholz lässt sich mit 800 mm/min und 1 mm Zustellung immer noch recht flott verarbeiten. Diesmal wieder mit dem zweiflutigen Schaftfräser, der bereits im Aluminium im Einsatz war (3,175 mm Durchmesser). In diesem Beispiel habe ich 3 getrennt voneinander vorgenommene Frästest gestartet um auch die Wiederholgenauigkeit zu prüfen. Der Ring außen ist getrennt von dem Innenbereich gefräst worden und der Schnurrbart kam zum Schluss. Die Fräse war zwischen den Durchgängen ausgeschaltet und wurde neu genullt (zumindest in Z).

Inhaltsverzeichnis:

1. Unboxing/Aufbau
2. Elektronik/Technische Daten
3. Inbetriebnahme
4. Kalibrieren
5. Erste Fräs-Versuche
6. Features/G-Code
7. Fazit