Flugleistung und Steuerung
Wir sind mit beiden Drohnen zur gleichen Zeit in unserem Testflug Bereich geflogen. Somit sind hier vielleicht nicht die absoluten Maximalraten erreicht worden, aber man bekommt eine Idee, wie sich beide Modelle unterscheiden. Gefühlt war es den Tag auch sehr windig, wobei beide Modelle bis zu Windstärke 5 (38 Km/h) flugfähig sind (laut DJI). Am Testtag hatten wir aber keinerlei Warnungen, wobei sich die Mini 4 Pro etwas ruhiger die Position gehalten hat. Wenn das Windlimit überschritten wird, warnt euch das System, ihr könnt aber auf eigene Gefahr weiter fliegen, bisher, zum Glück, hatte ich keine Abstürze, trotz teils aktiver Warnungen.
Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit
Die DJI Mini 4 Pro ist mit einer höheren Geschwindigkeit von 45 km/h (vorwärts) deutlich agiler als die DJI Mini 4K mit 35 km/h. Auch beim Steigen (18 km/h vs. 10 km/h) und Sinken (18 km/h vs. 10 km/h) hat die Mini 4 Pro klare Vorteile. In der Praxis bedeutet das ein ruhigeres und stabileres Flugerlebnis.
Hinderniserkennung und Sicherheit
Ein entscheidender Vorteil der DJI Mini 4 Pro ist die Rundum-Hinderniserkennung. Dank mehrerer Sensoren kann sie aktiv Hindernissen ausweichen und bietet somit eine deutlich erhöhte Flugsicherheit. Die DJI Mini 4K besitzt nur Sensoren auf der Unterseite für die Landung und ist daher deutlich anfälliger für Kollisionen, gerade wenn man sich in den automatisieren QuickShots befindet oder die Kamera nicht in Flugrichtung ausgerichtet hat.

Die Hinderniserkennung hat natürlich auch Limitierungen, gerade wenn sehr schnell geflogen wird, bietet aber einen großes Sicherheitsplus und verhindert aktiv Kollisionen. Dazu werden auf der Live Ansicht nähere Objekte rot markiert und mit Entfernungen versehen. Ebenso wird, wie bei Augmented Reality z.B. der Startpunkt auf die Live Ansicht projiziert oder der Flugpfad bei der automatischen Rückkehr.

Die „verbesserte Rückkehr“ bietet die Mini 4k aufgrund der fehlenden Sensoren gar nicht erst an. Sie steigt auf die eingestellte Sicherheitshöhe und kommt zurück. Pluspunkt der Mini 4 Pro
Reichweite und Datenübertragung
Auch bei der Bild- und Steuerübertragung punktet die DJI Mini 4 Pro mit einer überlegenen Datenrate von 14 MB/s im Vergleich zu 5 MB/s bei der Mini 4K. Das macht sich besonders bei 4k Videos bemerkbar, da die Übertragung aufs Handy für den Schnitt bei der Datenmenge auf der Mini 4k schon einige Zeit in Anspruch nimmt. In der Live-Ansicht und Übertragungsstabilität hat es keine Auswirkungen.

Im Bezug auf die Reichweite macht sich aber der Übertragungsstandard bemerkbar. Die Mini 4k funkt nach DJI O2 Standard, während die Mini 4 Pro schon O4 unterstützt. Konkret sind nach 2 km Entfernung bei der Mini 4 Pro noch alle Balken beim Empfang vorhanden, ebenso die volle Bildqualität auf der Anzeige, während die Mini 4K bei dieser Entfernung bereits erste Signalverluste zeigt und die Bildqualität der Live Anzeige merklich reduziert. Teilweise so stark, dass ein Fliegen kurzzeitig eingestellt werden muss. Die von DJI angegeben km Werte werden in der Realität durch bauliche Hindernisse und störende Frequenzen anderer Systeme vermutlich niemals erreicht.
Bedienung und Ergonomie
Fernbedienungen
- DJI Mini 4 Pro: Wird mit der DJI RC2 oder RC-N2 ausgeliefert. Die RC2 ist leichter, besitzt jedoch oben platzierte Steuersticks, was je nach Handgröße das Display teilweise verdecken kann. Deshalb der Tipp ruhig mal ins Geschäft fahren und die Hand anlegen an die RC2 bzw. die N Varianten um eine Entscheidung zu treffen. Preislich schlägt die RC2 natürlich ebenfalls gut zu buche, dafür ist man allerdings auch viel schneller Einsatzbereit, weil der Aufbau entfällt.
- DJI Mini 4K: Kommt mit der RC-N1C-Fernbedienung, die mit einem Smartphone kombiniert wird. Dadurch ergibt sich eine kopflastigere Ergonomie, aber alle Online-Funktionen sind direkt nutzbar, ohne extra einen Hotspot aufbauen zu müssen. Für mich persönlich ist es angenehmer die Sticks im unteren Bereich zu haben. Die Kopflastigkeit verändert sich natürlich je nach Verwendetem Handy und kann bei längeren Flügen durchaus als störend empfunden werden.
Features und Automatisierung
Die DJI Mini 4 Pro bietet deutlich mehr intelligente Flugmodi:
- MasterShots: Automatische Kamerabewegungen für professionelle Aufnahmen.
- ActiveTrack: Die Drohne folgt Objekten oder Personen und weicht Hindernissen aus.
- Wegpunkte: Vordefinierte Routen können automatisch abgeflogen werden.
- Mehr QuickShots im Vergleich zur Mini 4K.

Die DJI Mini 4K verzichtet auf diese Features, was die kreative Gestaltungsmöglichkeiten etwas einschränkt. Die meisten QuickShots sind an Bord und vieles kann auch mit etwas Übung manuell geflogen werden, wer ein aktives Tracking unbedingt benötigt, aber nicht direkt in die Mini 4 Pro investieren will, kann sich auch die neue DJI Flip oder DJI Neo anschauen. Um sicher zu gehen, dass die Mini 4k nicht kollidiert, sollte gerade vor seitlichen Aufnahmen/Flügen, das Gebiet gründlich erkundet werden. Die Mini 4 Pro weicht nach bedarf nicht nur selbstständig aus, sie ermöglicht auch anstatt der Karte im unteren, linken Bildschirmeck, den Kamera Output der seitlichen oder hinteren Kameras anzuzeigen. Die Tempomat Funktion kann ebenfalls hilfreich sein.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Preislich gibt es einen großen Unterschied zwischen den Modellen:
- DJI Mini 4 Pro (Fly More Combo): ca. 1000€
- DJI Mini 4K (Fly More Combo): ca. 430€
Für einen günstigen Preis erhält man mit der Mini 4K eine solide Drohne für Hobbyflüge, jedoch ohne professionelle Features. Die Mini 4 Pro kostet zwar mehr, bietet dafür aber eine bessere Kamera, Hinderniserkennung, mehr Flugmodi und eine erhöhte Reichweite.
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