Rss

[Review] SainSmart Genmitsu L8 Laser & MD13 Filtersystem

Aufbau

Da beide Geräte eigentlich Einsatzbereit bei euch aufschlagen, heißt es nur auspacken und im Fall des L8, den Laserkopf in den Y-Schlitten einzuhängen. Jetzt wird der kleine Kompressor noch vorn mit dem L8 verbunden, einmal luftseitig und einmal die Stromversorgung und damit ist der Aufbau erledigt.

Wenn die Kombination von L8 und MD13 erworben wurde, muss lediglich der Schlauch hinterrücks am L8 sowie oben auf die Absauganlage angesteckt und mittels der beigelegten Schlauchschellen festgezogen werden. Da es sich um ein Spiralschlauch handelt, lässt es sich leider nicht verhindern, dass an einer Stelle die Schelle den Schlauch etwas zerdrückt, da es auf Grund des spiralförmigen Formstahles keine komplett gerade Dichtfläche gibt.

Alternativ ohne MD13 wird der Schlauch lediglich aufgesteckt und z.B. aus dem Fenster geleitet, der verbaute 80 mm Lüfter befördert so den Rauch direkt nach draußen.

Somit ist der Aufbau tatsächlich in den beworbenen 5 Minuten erledigt. Per App wäre der Laser direkt nach Herstellung der Stromversorgung einsatzbereit. Um die neuesten App-Funktionen zu erhalten, haben wir per PC ein Firmware Update aufgespielt. Der gesamte Test basiert auf der zum Testzeitpunkt aktuellsten C21-250210, welche sich im SainSmart Resource Center herunter laden lässt (samt passender Anleitung). Beim LC 40 Laser musste für App oder PC Steuerung jedes mal eine individuelle Firmware geflasht werden. Das der L8 jetzt beide Steuerungsmöglichkeiten vereint, ist eine willkommene Verbesserung.

SainSmart hat zur App Steuerung, auf die wir in einem eigenen Kapitel noch genauer eingehen, die App „Genmitsu“ entwickelt, die wir bereits aus dem CNC Wireless Controller Artikel kennen. Es werden aber auch weitere z.B. Cut Lab X unterstützt. Die Genmitsu App wurde erst vor kurzem um ein Startmenü für CNC oder Laser Bearbeitung erweitert und ist auf iOS respektive Android Geräten erhältlich. Auf dem PC gibt es eigentlich nur eine sinnvolle Software und das ist Lightburn, welches natürlich auch mit dem L8 harmoniert.

Um den Aufbau zu vervollständigen, seien hier noch die zwei USB Kabel erwähnt, die es zu verbinden gilt, wenn man sowohl den Laser vom PC kontrollieren möchte, als auch die Kamera, die unglücklicherweise ein eigenes USB Kabel benötigt.

Einrichtung / PC Steuerung

Eine Einrichtung ist eigentlich nur nötig, wenn der L8 am PC verwendet wird, speziell hier bei Lightburn. Bei der App Nutzung, die wir uns im nächsten Kapitel anschauen, kann direkt gestartet werden.

Auf der SD Karte befinden sich die passenden Treiber für Windows und Mac sowie unter L8 Settings befindet sich ein Profil welches direkt in Lightburn importiert werden kann. Alternativ lassen sich aber auch die Grunddaten wie Größe, Start Position etc. auch manuell eingeben.

Eingangs testen wir einmal alle Schrittmotoren, fahren einen Homing Cycle. Wenn alles wie erwartet funktioniert, macht es Sinn zu prüfen, ob die vorgegeben Fahrwege auch wirklich erreicht werden. Sind 100 mm Fahrweg auch wirklich 100 mm in der Realität. Beim L8 mussten an dieser Stelle keinerlei Anpassungen vorgenommen werden – wie ihr dies selbst überprüft, haben wir hier bei einer CNC Fräse gezeigt.

Wenn doch Änderungen nötig sind, werden diese auf dem Controller gespeichert und finden für alle weiteren Nutzungen anwendung. Bei den meisten GRBL basierenden Steuersoftwaren lässt sich diese mit der Konsole aufrufen. Normalerweise zeigt die Konsole aktuelle Meldungen und teilweise auch Befehle oder Fehler, die z.B. den Laser zum Stoppen bewegen. Bevor wir uns ans Tuning begeben sollte einmal $$ eingeben werden und der Output gespeichert werden. Die $$ Werte von $=0 bis $=135 geben nämlich die Konfiguration des Lasers wieder. Wenn euch dies näher Interessiert lassen sich die Befehle auch auf der SainSmart Homepage nachlesen.

Nachdem die originale Konfiguration heruntergeladen und gespeichert ist, fällt direkt auf, dass von Werk bereits 48.000 mm/min gespeichert ist und nicht wie angegeben maximal 40.000 mm/min. In unseren Test lässt sich mit der 20 W Variante zwar bei den Geschwindigkeiten nichts in Holz gravieren, aber bei Leerfahrten können diese Werte erreicht werden, ebenso bei anderen Materialien wie Schiefer oder Kunstleder. Leerfahrten sind Fahrten wo der Laser aus ist und zum nächsten Einsatz bewegt wird – je nach Projekt sind dies etliche Minuten.

Ebenso verwundert war ich über die aktivierte Hard Limit Funktion bei deaktivierter Soft Limit Funktion. Zur Erklärung, Hard Limits funktionieren nur mit Endschaltern auf jeder Seite der jeweiligen Achse. Sobald der Laser diese berührt wird ein Alarm erzeugt und die Maschine schaltet ab. Der L8 Laser hat allerdings nur Endschalter fürs Homing unten links. Genau für dieses Setup ist die Soft Limit Funktion gedacht. Sie lässt die Maschine Homen und weiß über die Abmessungen der Maschine $130 und $131, rechnerisch ob sie in einen Anschlag fahren würde.

Tuning

Optimierungsbedarf ist überall. Bei GRBL basierten Maschinen lassen sich einige Parameter anpassen. Entscheidend sind in dem Zuge die Beschleunigungswerte, also wie schnell kommt der Laser auf seine angeforderte Geschwindigkeiten. Serienmäßig wird der L8 mit $120=1800 mm/s² in X und $121=500 mm/s² in Y ausgeliefert (unteres Testbild). Wir haben die Werte erstmal deutlich erhöht und simple Fahrtests in die Achsen Richtungen vollzogen. Die Schrittmotoren machen bei 8000 mm/s² in X und 2000 mm/s² in Y noch keine Geräusche oder verlieren Schritte, allerdings werden die Ergebnisse ungenauer, was unser Testmuster zeigt. Die Linien machen einen geraden Eindruck, aber die Kreisbahn nicht (mittleres Testbild). Im oberen Test haben wir die Werte auf 4000 mm/s² in X und 1000 mm/s² in Y gebracht und voila, ein sauberes Ergebnis und mehr als verdoppelte Werte.

Auffällig ist ebenfalls die schwachere Gravur, obwohl bei allen drei Mustern die selben Werte hinterlegt waren. Dies zeigt wie es die erhöhten Beschleunigungswerte erlauben auch auf kurzen Strecken erhöhte Endgeschwindigkeiten zu erreichen.

Reell heißt dies bei einem Projekt von 100 x 215 mm im Gravurmodus (Bildaufbau von unten nach oben durch dauerhafte Fahrt in X) eine Verbesserung von 41,5 min auf 39 min (6% schneller). Im Schneidmodus bzw. Linienmodus des gleichen Bildes ist eine Verbesserung von 24 min auf 17 min eingetreten (40% schneller). Je nach Projekt weicht die Zeit also etwas ab. Beim Cake Topper, den ihr weiter unten seht, wurde die Zeit von 18 min auf 15 min verbessert – eine Verbesserung um 20%.

Gerade im Produktionsbetrieb können so etliche Minuten gespart werden. SainSmart ist natürlich auf der konservativen Seite unterwegs, der L8 soll reibungslos bei jedem User funktionieren. Zu hohe Werte können zu Problemen oder erhöhten Verschleiß führen. Z.B. an den Kunststoffrollen der Achsen oder am Riemen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Einleitung / Unboxing
  2. Lieferumfang / technische Daten
  3. Aufbau / Einrichtung / PC Steuerung
  4. App Steuerung
  5. Projekte & Teste
  6. Features L8 Laser
  7. Features MD13 Filter
  8. Fazit

Verwandte Beiträge

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert