Kühlung
In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf die Kühllösungen der verschiedenen Hersteller, IDLE Temperaturen sowie die Temperaturen nach 10 min 100% Auslastung per Furmark und nach 10 min beim Spielen. Außerdem hören wir uns an welche Geräuschkulisse dabei entsteht. Evtl. finden wir ja auch noch andere Besonderheiten…
INNO3D iChill GTX 1080 X3
Der Kühler der iChill GTX 1080 ist mit seinen 2,5 Slots Höhe natürlich richtig massig. 123 Aluminium Finnen, welche über drei 6mm und zwei 8 mm Heatpipes miteinander verbunden sind, kühlen alles herunter. Denn der Kühler ist nicht nur direkt auf der GPU verschraubt, sondern berührt auch die Spannungswandler direkt und deckt zu 2/3 auch alle Spulen der Spannungsversorgung ab. Dazu kommt noch eine Metallplatte um die GPU herum für die RAM Bausteine. Drei 90 mm Lüfter dienen dabei zur Erzeugung des Luftstromes. Das oberste Paket aus Lüftern und Metallplatte ist dabei nur geklickt und kann so vom eigentlichen Kühler abgenommen werden:
Die Backplate hat keinen direkten Kontakt zu anderen Bauteilen und dient so, wohl eher der Stabilität als der Kühlung. Die Lautstärke ist als OK einzustufen. Im IDLE werden die Lüfter komplett abgeschaltet, die iChill GTX 1080 x3 gibt also keinen Mucks von sich. Bei längeren Gaming Sessions nähern sich die PWM Lüfter aber auch der 100% Drehzahlgrenze, sodass auch durchs geschlossene Gehäuse eine gewisse Geräuschkulisse vermittelt wird. Ich würde es allerdings noch als im Rahmen bezeichnen, deutlich leiser als die MSI Aero OC in jedem Fall, aber auch lauter als die PNY XLR8. Bei Demontage des Kühlers wird hier allerdings auch der Garantieanspruch verloren…
MSI GTX 1080 Aero OC
Die Kühlung bei der Aero OC ist ein etwas heikles Thema, denn der Radiallüfter ist völlig überfordert. In unserem Test schneidet die Aero OC in diesem Bereich am schlechtesten ab. Der Kühler ist relativ laut, da die Karte die Umdrehungen immer hoch halten muss um der Abwärme überhaupt Herr zu werden. Trotzdem ist man nach 5 min im Spiel schon auf den Standardtakt abgefallen und nach 10 min stehen 85°C auf der Anzeige. Nach 10 min Volllast mit Furmark sind sogar ganze 93°C, einen Wert den man auf längere Sicht eigentlich nicht sehen möchte. Gerade in kleineren Gehäuse mit eingeschränkten Platzverhältnissen kann so ein Lüfterkonzept natürlich auch Vorteile bringen, wie wir bei unserem schwarz/weiß Build auf Basis des Bitfenix Phenom gesehen haben – hier wurde aber auch „nur“ eine GTX 1060 verbaut, die offensichtlich deutlich weniger Abwärme erzeugt, sie läuft leise und immer unter Boost. Die IDLE Temperatur von 43°C ist allerdings in Ordnung, der Lüfter wird bei dieser Karte im Leerlauf allerdings nicht abgeschaltet, er gibt in diesem Leistungszustand allerdings auch keine großartigen Geräusche von sich. Als Anmerkung am Rande, man würde meinen beim Kühlerwechsel die Garantie zu verlieren, so zeigt es zumindest ein kleiner Aufkleber, auf einer der Schrauben. Allerdings könnt ihr den Kühler tauschen, solange ihr dabei nichts beschädigt und man im Garantiefall wieder zurück auf original rüstet – Aussage von MSI.
PNY GTX 1080 XLR8 OC Gaming
Die XLR8 OC Gaming wird ebenfalls durch einen wuchtigen Kühler auf Kurs gehalten. Ca. die gleichen Abmessungen wie auch die Inno 3D iChill GTX 1080 x3 nur auf die normale Dicke von 2 Slots komprimiert. Drei 76mm Lüfter verrichten hier die Arbeit auf den Alu-Finnen, wobei vier 6 mm Heatpipes den Wärmetransport übernehmen. Auch hier nimmt sich der Kühler die VRM’s direkt vor und versorgt auch teilweise die entsprechenden Spulen direkt davor. Hier werden allerdings nur Zwei direkt gekühlt, der Rest sitzt an der frischen Luft ohne Kontakt zum kühlenden Werkstoff. Der Grafikspeicher hat ebenfalls eine Metallplatte spendiert bekommen und allesamt treten über blaue Wärmeleitpads in Verbindung.
Die Lüfter werden im IDLE nicht abgeschaltet, sodass die Temperatur mit 32 °C recht niedrig ausfällt, Geräusche entstehen dabei allerdings nicht. Auch im Betrieb verhält sich die GTX 1080 Abwandlung von PNY sehr unauffällig. Wenn man die Lüfter manuell auf 100% aufdreht, kommt man ungefähr auf das Geräuschniveau der MSI Aero OC, allerdings steuerte die interne Lüftersteuerung bei unserem Test niemals in diese Richtung und hat die Kühlung in einer für luftgekühlten High End Grafikkarten angenehmen Arbeitslautstärke verrichtet. Das Maximum waren 78 % Drehzahl, was 2650 RPM entspricht – 3300 RPM ist hierbei 100 %. Die eloxierte Aluminium Backplate ist auch hier eher zur Versteifung, denn ähnlich wie beim INNO3D Pendant steht sie in keinem Kontakt mit anderen Bauteilen, die darüber gekühlt werden könnten. Generell darf auch hier der Kühler nicht gewechselt werden oder man nimmt einen Garantieverlust in kauf.
Zotac GTX 1080 AMP Edition
Bei Zotac wurde ein etwas anderes Konzept angewandt, denn anstatt den Kühler dicker werden zu lassen, wurde es bei den normalen zwei Slots belassen. Die Karte wurde aber dafür breiter und ragt so ganz schön weit aus dem Gehäuse hinaus mit ihren 135 mm. Rechts im direkten Vergleich sieht man dies recht deutlich. Bei unserem Aero 800 von Aerocool war das kein Problem, aber bei einem ITX Build solltet ihr nochmal nachmessen.
Zwei 100 mm Lüfter sorgen hier für genug Frischluft. Die Karte wurde allerdings eher in Richtung leiseren Betrieb ausgelegt. Die Lüfter drehen also recht langsam und das zeigt Wirkung, denn die Zotac GTX 1080 AMP Edition ist in unserem Testfeld die geräuschärmste Grafikkarte. Darunter leiden allerdings auch zwangsläufig die Temperaturen. Genauso wie bei der INNO3D werden auch hier die Lüfter im IDLE abgeschaltet und erzeugen so absolut keinen Laut. Fünf Kupfer Heatpipes verteilen die Wärme auf die Aluminiumfinnen, wobei der GDDR5X Videospeicher von einer Metallplatte um die GPU gekühlt wird.
Die VRMs werden durch einen extra Kühlkörper versorgt und haben keinen direkten Kontakt zum Hauptkühler. Genauso wie bei der PNY werden nur zwei Spulen gekühlt, die anderen müssen ohne Kontakt zu Kühlflächen auskommen.
Die Backplate dient wie bei den anderen Teilnehmern dieses Tests auch eher der Stabilität, als der Kühlung. Sehr erfreulich ist allerdings, dass die Garantie laut Zotac beim Kühlerwechsel bestehen bleibt, solange ihr dabei keine Beschädigungen hervorruft.
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