Projekte – der Alltagstest
Der H2D ist seit drei Wochen unser aktives Werkzeug. Wir haben erstmal Upgrades für den H2D selbst gedruckt:
- Poop Chute: Die Filamentrutsche zum seitlichen Abführen der Reste
- AMS 2: Trockenbehälter mit Aufnahme für ein Hygrometer
- Filteradapter: eigens gedruckt für das Verbinden des MD13+ SainSmart Filtersystems was wir in diesem Artikel genauer getestet haben für z.B. ABS-Drucke.
- KFZ‑Adapter & Halterungen: Verstärkungsclips, Ersatzteile, Kamerahalterungen
- Garten- & Deko-Objekte: Skadis-Halterungen, individuelle Wanddeko und Abdeckungen für nicht mehr erhältliche Markise. Dazu kam ein Apple ähnliches Gehäuse für den Raspberry Pi, der sich um die Homekit Integration kümmert (mittels Homebridge)
Die Kombi aus Vollautomatik, NFC-Erkennung und Community-Profilen sorgt dafür, dass der gesamte Workflow in wenigen Klicks stattfindet – ideal für kreative Projekte und schnelle Iterationen.





Durch die Federstahlplatte, was eigentlich aktuell den Standard darstellt, lassen sich die Modell leicht entfernen. Durch Führungen in den hinteren Ecken wird besagte Platte entsprechend positioniert – klappt im Alltag schnell und zuverlässig.


Auf dem vorherigen Bild lassen sich weitere Hilfsmittel für die Kalibrierung erkennen, die der Drucker je nach Einstellung vor jedem Start bzw. bei den zusätzlichen Kalibrierungsläufen anfährt und mittels z.B. Kameras ausliest. Durch entsprechende Codes kann der Drucker auch die verbaute Düse erkennen, ebenso die eingelegte Buildplate Variante. Alles kleine Features, die in Summe den Alltag ungemein vereinfachen und manuelles einstellen ersparen.


Vergleich zum Bambu Lab P1S
Merkmal | Bambu Lab H2D | Bambu Lab P1S |
---|---|---|
Preis | ab 1.899 € (Kombo 2199 €) | ab 499€ (Kombo 699 €) |
Extruder-Anzahl | 2 – duales Materialdrucken möglich | 1 (Single-Extruder für Multicolor via AMS möglich) |
Bauraum | 350 × 320 × 325 mm | 256 × 256 × 256 mm |
Filament-Integration | Vollautomatisches AMS-System 2. Generation | AMS ebenso unterstützt 1. und 2. Gen, aber kein integrierter Dryer bei V1 |
Druckkopfgeschwindigkeit | bis 600 mm/s | bis 500 mm/s |
Bett‑Temperatur | 120 °C | 100 °C |
Düsen-Temperatur | 350 °C | 300 °C |
Display | 5″ Farb-Touch Display | Monochrom, Tastensteuerung |
Kamera | 1080p (FPS ca. 25 FPS geschätzt) | 720p 0,5 FPS |
Beheizter Bauraum | ja | nein |
Wer zweifarbig druckt, große Prototypen erstellt oder maximale Automation wünscht, ist beim H2D klar besser aufgehoben. Für Einsteiger oder kleinere Budgets ist der P1S dauerhaft das sinnvollere Preis-Leistungs-Paket – zuverlässig, leistungsfähig und deutlich preisbewusster.
Fazit
Der Bambu Lab H2D ist ein technologisches Statement: Nicht nur durch seine Hardware, sondern durch das enge Zusammenspiel aus Konzeption, Software und Community‑Einbindung – alles funktioniert so reibungslos, dass selbst Einsteiger ohne Vorkenntnisse in kurzer Zeit druckfähige Ergebnisse erhalten.
Das Design fühlt sich wertig an – Glas, Aluminium, Stahl, klare Linien und wirkt wie eine Miniatur-Fertigungsmaschine, nicht wie ein Plastikbausatz. Die automatische Kalibrierung, die NFC-Filamenterkennung und das AMS sorgen für ein Setup, das nahezu keine „Schnittstelle“ offen lässt – man hat das Gefühl, ein Werkzeug und kein Hobbygerät zu verwenden.
Der Preis ist hoch, keine Frage – über 1.400 €, teurer als z.B. der P1S, in der Kombo sogar über 1500€. Das System steckt aber auch voller Technik. Es wird die Zusatzmodule wohl auch einzeln erwerbbar geben. Vom Laser Modul halte ich selbst nicht viel, kauft lieber einen gesonderten Laser und habt dafür ein extra Gerät. Das Plottermodul hingegen kann interessant sein, wenn der Preis passt – bisher ist wohl nichts bekannt.
Erste Leaks lassen vermuten dass demnächst ein Einzelextruder Modell z.B. H2S erscheinen wird, die Zukunft wird also zeigen, ob Bambu Lab das Niveau hält und ob es sich lohnt noch etwas auf diesen Release zu warten.
Für wen ist der H2D geeignet?
- Für alle, die einfach nur Drucken statt Justieren wollen
- Für Projekte mit Dual-Color oder technischen Filamenten
- Für Nutzer, die Design und einfache Bedienung priorisieren
- Für Maker, die Zeit beim Konfigurieren sparen und Qualität automatisch erhalten wollen
- Für alle, die einfach immer das neuste Modell brauchen 😉
Wer dagegen nicht auf den großen Bauraum sowie zwei Extruder angewiesen ist, aber dennoch fast identische Druckqualität sucht, greift besser zum Bambu Lab P1S z.B. auch mit upgrade Touch-Display. Für größere Bauteile ist der Creality K2 Max ein Blick wert. Wer einen Budget Drucker sucht, kann sich beim Anycubic Kobra S1 umschauen – alle Modelle haben entsprechende Vor- und Nachteile. Aus der EU wäre an dieser Stelle noch der Prusa Core One zu erwähnen.

Wir sind dann erstmal wieder eine Runde drucken, der H2D wird uns noch länger begleiten und bekommt sicherlich noch den ein oder anderen Artikel hier spendiert.
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