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[Review] SainSmart Jinsoku LC-40 Laser Upgrades

 

Drehtisch

Wenn es darum geht runde Gegenstände, wie z.B. Rohre, Gläser, Stangen, Becher etc. zu bearbeiten, braucht es eine Möglichkeit das Werkstück zu drehen. Hier kommt der SainSmart Rotary Roller zum Einsatz. Plug and Play für den LC-40, wird er einfach in den freien Zusatz-USB Port auf der Rückseite gesteckt und ist quasi direkt einsatzbereit. Es ist kein weiterer Aufbau nötig. Das USB Kabel hat dafür eine Länge von 1,4 m.

Das Design fügt sich nahtlos in die Umgebung des LC-40 ein, wenn auch das Gehäuse dieses Mal nicht aus Aluminium, sondern viel mehr aus Kunststoff besteht. Acht Füße aus Moosgummi sorgen für den richtigen Stand und bis auf den USB-B Anschluss gibt es keine weiteren Interfaces.

Die 135 mm langen Rollen sind aus Gummi gefertigt und 2,5 mm erhaben. Angegeben wird dieses Rotary Upgrade mit einer maximalen Werkstücklänge von 390 mm und 45 mm Höhe. Somit also die gesamte Länge in X, die der LC-40 bereit hält. Die Höhe ist bezogen auf das 5 W Modul, sodass es beim 10 W Modul etwas mehr sind (+5 mm). Dabei hat gerade das 10 W Modul nach oben hin keinen Anschlag in Z, sodass es weiter als die Schiene heraus gezogen werden kann. Die maximale Höhe, bei der die Arretierschraube noch gut klemmt sind somit sogar 70 mm. Zur Not kann man auch einfach etwas unter die Füße des LC-40 legen und ist relativ frei in dieser Begrenzung.

 

Einrichtung

Wenn ihr den LC-40 mit der App Firmware in Kombination mit eurem Handy nutzt, muss lediglich ein Hacken für den Rotary Roller in den Einstellungen gesetzt werden. Nutzt ihr den LC-40 mit GRBL Firmware und eurem PC als Betreiber – so wie wir, mit Lightburn als Software, ist es leider etwas umständlicher. Ich habe es bereits beim Review zum LC-40 geschrieben, dass es wünschenswert wäre, eine dual boot Option zu haben, sodass mittels Kippschalter zwischen zwei Firmware Varianten umgeschaltet werden kann. Da dies nicht der Fall ist, muss nach Anschluss der Drehplatte erst eine neue Firmware geladen werden. Die Software dafür sowie das passende Rom gibt es im SainSmart Resource Center, relativ weit unten. Zusätzlich müssen noch folgende GRBL Parameter geändert werden:

 

Beschreibung Wert Normaler Modus Drehtisch
Soft Limits $20 1 0
Homing $22 1 0
Auflösung Y-Achse $101 44.000 565.000

Hintergrund ist der fehlende Endschalter der Drehplatte, da diese bauartbedingt natürlich kein Ende hat und sich unendlich weiter drehen kann. Im Normalfall würde der LC-40 beim Homing einmal in die Endschalter fahren und seine Nulllage festlegen. Dies würde den Drehtisch einfach nur drehen, bis ein Timeout eintritt, welcher letztendlich zu einem Fehler führt. Deshalb sind sowohl Homing als auch Soft Limits deaktiviert. Die Auflösung bezieht sich auf den Schrittmotor und gibt der Software vor, welche Längenbefehle sie geben muss, um auf eine gewisse Verfahrstrecke am Bauteil zu kommen.

Diese Werte können jedes mal händisch via Candle oder LaserGRBL geschrieben werden oder einmalig in Lightburn programmiert und in einer Datei abgespeichert werden. Der Vorteil ihr habt für jeden Modus eine Firmware und eine GRBL Datei, die ihr nach Bedarf flashen bzw. in Lightburn laden könnt. Dies geht über Bearbeiten -> Maschieneneinstellungen: (dabei muss der Laser angeschlossen und eingeschaltet sein) jetzt solltet ihr die Standardkonfiguration sehen, diese kann exportiert und in eine Datei gespeichert werden. Im nächsten Schritt nehmt ihr die Veränderungen für den Drehtisch vor und exportiert auch diese Datei. Mit dem Befehl „write“ werden die Änderungen auf den LC-40 geschrieben.

Im letzten Schritt geht ihr in die G-Code, Anfang-GCode Einstellungen in Lightburn und hinterlegt folgenden Befehl:

G91 G01Y-5F500

Somit ist die Drehplatte aktiv und kann genutzt werden. Wenn es wieder heißt „normal Modus“, muss alles rückgängig gemacht werden. Sprich wieder die alte Firmware geflasht, die alten GRBL Werte hinterlegt und der Start G-Code gelöscht werden. Der App Modus ist dahingehend deutlich einfacher und hat definitiv zumindest in diesem Bereich einen großen Vorteil.

 

Test

Wir haben ein paar Tests mit Stiften, Bechern und anderen runden Gegenständen gemacht.

Der Laser befindet sich mittig, links angeschlagen und bewegt bei Y-Bewegungen nur die Rollen, aber nicht den Laserkopf. Ihr müsst also den Drehtisch direkt mittig unter den Laserkopf stellen (in Y) und am Besten euer Projektstart in Lightburn ebenfalls als zentriert einrichten.

Da die beiden Rollen nicht im Winkel verstellbar sind, ist es etwas schwieriger kegelförmige Objekte zu bearbeiten. Die neu 1.4. Version von Lightburn hat eine neue Funktion um dies softwareseitig zu verbessern, allerdings ist es zu empfehlen hauptsächlich zylindrische Gegenstände zu gravieren. Dies funktioniert gut und zuverlässig. Lediglich wenn häufig zwischen Drehtisch und normalem Laserbetrieb gewechselt werden muss, kommen Schwächen zu Tage. Evtl. sollte bei Benutzung in diese Richtung geschaut werden, ob die App Steuerung ausrechend ist, hier klappt der „Umbau“ mit nur einem Klick.

In Kombination mit dem 10 W Modul lässt sich auch Glas lasern. Dafür muss allerdings erstmal eine Oberfläche zur Bearbeitung geschaffen werden. Glas würde den Laserstrahl sonst direkt durchlassen. Wir haben das Glas kurzum schwarz, matt lackiert. Normaler Sprühlack reicht hier aus und kann mit dem entsprechenden Reininger im Anschluss auch wieder entfernt werden. Manche Leute hatten auch Glück mittels schwarzem Edding, bei mir fiel das Ergebnis allerdings nicht positiv aus. Vermutlich war der von mir verwendete Stift noch zu durchlässig:

Da Gläser meistens rund sind, kommt das Rotary Attachment sehr gelegen. Das im Beispiel gezeigte Marmeladen Glas war dabei leicht kegelig, aber das Endresultat kann sich sehen lassen. Ich habe die Höhe im Arbeitsbereich einfach gemittelt. Offensichtlich hat es gereicht. Das Glas sollte dabei mit etwas nicht brennbarem gefüllt sein, sodass der Laserstrahl nicht auf der gegenüberliegenden Seite Markierungen herstellt.

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. LC-40 Allgemeine Upgrades
  2. 10 W Laser (Unboxing/Vergleich/Umbau)
  3. 10 W Laser (Test)
  4. Drehtisch (Unboxing/Einrichtung/Test)
  5. Air Assist (Unboxing/Montage/Vergleich/Anwendung)
  6. Fazit

 

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Kommentar (1)

  1. […] [Review] SainSmart Jinsoku LC-40 Laser Upgrades […]

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